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Mega-Inflation in der Türkei So macht Erdogan die Menschen arm

In der Türkei Die Preise steigen dramatisch, die Lira verliert stetig an Wert und die Somit nimmt in der Türkei die Teuerungsrate drastisch zu. Die Lira entwertet immer weiter! Inflation Besonders bitter: Die Schätzungen von unabhängigen Beobachtern liegen sogar mehr als doppelt so hoch. Wirtschaftsexperten gehen von einer Rate von mehr als 160 Prozent aus! klettert auf unglaubliche 73,5 Prozent im Mai. findet der finanzielle Super-GAU statt!

Hintergrund: Das nationale Statistikamt in Ankara präsentierte heute die aktuellen Inflationszahlen der Türkei. Ergebnis: Im Mai erhöhten sich die Lebenshaltungskosten gegenüber dem Vorjahresmonat um satte 73,5 Prozent. Das sind 3,5 Prozent mehr als noch im April. Schon seit Monaten schießt die Inflation von Woche zu Woche nach oben und es scheint kein Ende in Sicht.

Noch wesentlich stärker als die Konsumentenpreise steigen die Herstellerpreise. Auf Jahressicht erhöhten sich die Preise, die Produzenten für ihre Güter erhalten, im Mai um rund 132 Prozent.

Die hohe Inflation in der Türkei hat mehrere Ursachen. Eine davon ist die schwache Landeswährung. Die Lira befindet sich weiter im Sinkflug und erreicht immer neue Rekordtiefs. Die schwache Währung verteuert importierte Waren und Dienstleistungen.

Heißt im Klartext: Verbraucher in der Türkei müssen nun davon ausgehen, dass durch die stark gestiegenen Herstellerpreise die Inflation noch weiter anhält - und sich sogar verstärken könnte.

War vor einem Jahr ein Euro noch 10,57 Lira wert, ist ein Euro heutzutage 17,72 Lira - also mehr als ein Drittel mehr - wert. Vor allem Menschen, die den Großteil ihres Einkommens für Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs ausgeben, leiden extrem unter der schwachen Lira.

Auch Herstellerpreise steigen Die türkische Notenbank stemmt sich nach Meinung vieler Ökonomen nicht entschlossen genug gegen die hohe Teuerung. Vielmehr haben die Währungshüter in der Türkei ihre Geldpolitik seit vergangenem Sommer gelockert. Fachleute vermuten politischen Druck.

Die „höheren Herstellerpreise sind Vorboten eines weiteren Anstiegs der Verbraucherpreise. Die Inflation frisst sich quasi langsam durch die industriellen Wertschöpfungsketten und kommt dann schließlich beim Konsumenten an", sagt Jürgen Matthes (54), Leiter des Kompetenzfelds für internationale Wirtschaftsordnung und Konjunktur vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zu BILD.

Laut Matthes wären starke Verspannungen im Welthandel, die ihre Ursache in der Corona-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und der strengen Corona-Politik Chinas haben, ein weiterer Brandbeschleuniger der Inflation.

Ergebnis: Der Verlierer von Erdogans Geldpolitik ist die hart arbeitende türkische Bevölkerung und deren Erspartes. Die Inflation macht die Menschen ärmer, sie zahlen die Quittung für Erdogans Geldpolitik. Matthes glaubt: Deswegen könnte die Inflation „zur Gefahr für Präsident Erdogan werden. Denn sie führt zu großer Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Schon in vielen Ländern hat eine anhaltend hohe Inflation letztlich zu sozialen Protesten bis hin zu politischen Unruhen geführt", so Matthes. Notenbank tut nicht genug gegen Teuerung

„Präsident Erdogan hat die Zentralbank entmachtet und zu seinem Handlanger gemacht", sagt Matthes. Erdogan wolle nicht mit höheren Zinsen die Nachfrage und das Kreditwachstum dämpfen, weil er offenbar Angst vor einer Wirtschaftskrise hätte. Deswegen erhöhe er den Zins nicht, „aber irgendwann bleibt ihm bei einer so hohen Inflation wie jetzt vermutlich keine andere Wahl", so Matthes.

Erdogans Einmischung in die Geldpolitik zeigt, wie wichtig eine von der Politik unabhängige Notenbank ist. Aussagen wie die, dass das Erhöhen der Zinsen die Inflation gar nicht bremsen würde, zeigen Erdogans Unverständnis der Ökonomie.

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