Das Ehegattensplitting bedeutet für verheiratete Paare steuerliche Vorteile. Doch viele Familienformen, geschiedene Eltern, unverheiratete Paare mit Kindern oder Alleinerziehende sind vom Splittingvorteil ausgeschlossen.
Das Splitting sei deshalb als Familienförderung nicht besonders effizient, sagen Kritiker. Und es fördere vor allem ein bestimmtes Lebensmodell: das der sogenannten Alleinverdiener- oder Hausfrauenehe. Denn der Splittingvorteil ist da am größten, wo ein Partner sehr gut verdient und der andere gar nicht. Das Ehegattensplitting ist eine westdeutsche Erfindung aus dem Jahr 1958 und wurde über 60 Jahre später noch nicht an neue Lebensrealitäten angepasst.
Noch immer schubst es Paare, vor allem im Westen, in eine bestimmte Richtung, in die einer klassischen Rollenverteilung: Mann geht arbeiten, Frau betreut die Kinder. Woran liegt das und was bedeutet es für die Gleichstellung von Mann und Frau? Und warum wird das Splitting immer wieder zum Politikum, ohne dass sich etwas ändert?
Autorin: Isabel Schneider
Redaktion: Valentina Dobrosavljević