Die Premium und Seek präsentieren sich am ersten Messetag mit übersichtlicherem Konzept und einem neuen Eventcharakter in altbewährter Location - was bei den Aussteller n großen Anklang findet.
Nachdem die beiden vergangenen Ausgaben der P remium und S eek auf dem Berliner Messegelände stattgefunden hatten, kehren die Messen in verkürzter Form am 11. und 12. Juli in die Station Berlin am Gleisdreieck zurück. Die Eventlocation im Stadtteil Kreuzberg war bereits in der Vergangenheit Veranstaltungsort für die Messen der Premium Group. Dass der Umzug an die alte Location die richtige Entscheidung war, wird während des Besuchs der Messen schnell klar. Kritisiert wurden im vergangenen Jahr die langen Wege und die Unübersichtlichkeit und Aufteilung der Stände. Bereits beim Betreten der gut besuchten ersten Premium Halle nimmt man als Besucher eine neue Strukturierung wahr, die nicht nur mehr Übersicht, sondern auch eine positive Atmosphäre schafft.
Zu der guten und lebendigen Stimmung tragen auch der urbane Look der Location, die vielen Essens- und Sitzgelegenheiten im Freien sowie drinnen oder die live DJs bei, die in jeder Halle spielen und den Messen einen Eventcharakter verleihen. "Der Tag lief sehr gut. Die Location gefällt uns viel besser, sie ist viel wärmer, hat viel mehr Charme und Charakter als das Messegelände", so ein Sales Manager der französischen Schuhmarke V Auch die ausstellenden Brands zeigen sich mit der neuen, alten Location durchweg zufrieden. "Ich bin sehr positiv gestimmt. Ich finde die Messe vom ganzen Set-up extrem cool. Gerade gegenüber zu den letzten Malen finde ich alles viel besser gestaltet und es gibt ganz viel was drumherum passiert, nicht nur Fashion, sondern auch mal Lifestyleprodukte. Was ich sehr gut finde ist, dass die Seek und Premium näher zusammengerückt ist, es ist nicht mehr so ein harter Cut wie bei den letzten Ausgaben", erklärt Julien Kaiser, Head of Wholesale DACH bei Armedangels. eja, gegenüber FashionNetwork.com. Annabelle Homann, Chief Operating Officer bei Lanius, zeigt sich ebenfalls positiv gestimmt: " Es gefällt uns hier auf jeden Fall viel besser als auf dem Messegelände. Die Location ist mehr Fashion und viel urbaner, deswegen sind wir sehr happy. Es waren vor allem viele unserer bestehenden Kunden da."
Mit dabei sind in diesem Jahr auch einige neue Brands. So beispielsweise Jack Wol Über "qualitativ sehr gute Gespräche" freut sich auch Julien Kaiser von Armedangels: "Wir haben auch viel internationale Einkäufer getroffen, was natürlich sehr gut ist. Außerdem große Modehäuser, kleinere Boutiquen oder Eco-Stores, die für uns auch sehr wichtig sind. Viele aus Deutschland, Österreich, der Schweiz - der DACH-Markt ist stark vertreten." fskin. Das Unternehmen will die Seek nutzen, um seinen Brand Reset zu präsentieren, an dem das Unternehmen in den letzten zwei Jahren gearbeitet habe, erläutert Rainer Pfeiffer, Head of Sales Field DACH/L Sales bei Jack Wolfskin. Repräsentativ dafür seien die Lifestyle-Kollektion "Wanderlust" und eine Kinder-Kollektion in Kooperation mit Smiley World, die beide in Berlin gezeigt werden.
Ein Highlight der Messe ist die Präsentation der ukrainischen Labels, die in der Eingangshalle der Premium eine eigene Ausstellungsfläche bespielen. 25 ukrainische Designer präsentieren ihre Kollektion und ihre Geschichten. "Wir sind zum ersten Mal auf der Seek dabei und sind überwältigt von der Resonanz auf die Marke. Wir besuchen verschiedene Messen, Outdoormessen, Sportmessen oder Schuhmessen, aber da finden wir das Publikum nicht, um unsere neue Ausrichtung zu präsentieren. Dafür ist die Seek die perfekte Messe", zeigt sich Rainer Pfeiffer erfreut. Auch zum ersten Mal in Berlin dabei und mit einem kleinen Stand auf der Premium vertreten ist das taiwanesische Label Emora. "In Deutschland ist Nachhaltigkeit viel allgegenwärtiger als in Taiwan. Als nachhaltige Marke dachte ich mir, dass ich es deshalb auf dem europäischen Markt probieren sollte. Hier habe ich so viele Leute aus verschiedenen Ländern getroffen, neben Deutschland auch aus der Schweiz oder Marokko. Die Messe unterscheidet sich auch sehr zu unseren in Asien, da gibt es keine DJs. Hier ist die Atmosphäre lockerer, es geht nicht nur um Business, sondern ist mehr ein Event, was ich toll finde", sagt Ai Ting Ko, Founder von Emora. Das Label Claire Luise aus dem Hause Krüger Dirndl feiert ebenfalls seine Premiere auf der Premium. "Wir sind sehr zufrieden. Wir sind das erste Mal auf der Messe und hätten gar nicht damit gerechnet, dass wir auf eine so große Nachfrage stoßen. Wir waren die letzten drei Jahren B-2-C unterwegs und wollten jetzt B-2-B testen und meinten, wenn dann eine Messe, dann diese in Berlin", sagt Leonie de Masi, von Label Claire Luise.
So beispielsweise das Label Przhonska aus Kiew. Designerin Helen Przhonskaya war bereits im Januar auf der Premium dabei. Die Location spiele für sie dabei keine Rolle, sie freue sich sehr, wieder in Berlin ihre neuste Kollektion zeigen zu können und durch die Messe auch den deutschen Markt zu erreichen. Im Vorfeld hatten die Veranstalter bekannt gegeben, dass man die Messen der Premium Group als Event- und Trendplattform neu aufstellen möchte. Dies funktioniert vor allem auch durch die vielen Formate, die es zusätzlich zu den ausstellenden Marken gibt. Dabei finden die Events nicht isoliert statt, sondern gliedern sich räumlich in die Hallen ein. So konnten die Messebesucher beispielsweise am Mittag des ersten Tages im sogenannten Content Cube am 202030 - The Berlin Fashion Summit Denim Pop-up teilnehmen. Das Programm bot unter anderem einen Paneltalk zu dem Thema "From 'Dirty Denim' to Sustainability Leadership", an dem Annabelle Homann von Lanius, Roosmarie Ruigrok von Denim Deal, Tanvir Kabir von Embassy of Bangladesh, Tony Tonnaer von KOI Conscious Consulting und Christine Moser-Priewich von Grüner Knopf teilnahmen. Moderiert wurde die Runde von Max Gilgenmann von Studio MM04. Neu positioniert ist auch der Community Space "Platte raves The Ground", den The Ground gemeinsam mit Platte.Berlin präsentiert. Während das The Ground Festival im vergangenen Jahr draußen stattfand und aufgrund von Regen etwas unterging, haben die Veranstalter dem Format in diesem Jahr einen Platz zwischen den großen Hallen von Premium und Seek zugeteilt.
Auch einige Brands der Berliner Kreativszene wie Olakala, Spread, Huni, Unvain, Judith Bondy, The Futurist Capsule Collection, Haderlump, True Die Berlin oder Dennis Chuene stellen ihre Entwürfe aus und locken ein überaus junges Publikum an - ganz so wie es sich die Veranstalter auch erhofft hatten. Das neue Konzept der Premium und Seek scheint aufzugehen.