Das Hofgestüt Bleesern bei Wittenberg ist das älteste Gestüt Europas und ein bedeutendes Werk des Dresdner Frühbarock. Nur wusste das niemand. Deshalb waren die historischen Hallen jahrzehntelang dem Verfall preisgegeben. Den Totalabriss verhinderte ein rühriger Verein. Grundton D-Konzert vom Hofgestüt Bleesern am 20.8.2020.
Hennen
„Wir stehen auf dem Hof des ältesten Gestüts Europas.“
Autorin
Insa Christiane Hennen, Vorsitzende des Fördervereins Hofgestüt Bleesern, lässt den Blick über die – im wahrsten Sinne des Wortes – historischen Hallen gleiten.
Hennen
„Eine Vierseitanlage, wobei einschränkend zu sagen ist, dass der Westflügel nach '45 der sowjetischen Militäradministration zum Opfer gefallen ist. Was sehen wir? Wir sehen leider etwas ruinöse Zustände. Allerdings ist auch schon einiges passiert. Die Dächer sind teilweise mit Planen abgedeckt. Es gibt aber auch Bereiche, wo das Dach ganz fehlt. Entweder, weil es in den 70er Jahren abgebrannt ist, das ist der Südflügel. Oder weil der Vorbesitzer das ganz bewusst zerstört hat.“
Autorin
Die langgestreckten, hallenartigen Bauten umschließen einen Hof, auf dem ohne Weiteres zwei Fußballfelder angelegt werden könnten. Der Rasen ist gemäht. In der Mitte steht eine ausladende Eiche.
Titze
„Damit man es sich gut vorstellen kann. Die Gebäudelängen betragen 110 mal 134 Meter. Das ist also eine riesige Dimension, übertrifft fast alles, was es in der Erbauungszeit gab sowieso, aber auch fast alles, was anschließend gebaut worden ist.“
Autorin
Ergänzt Mario Titze, Schatzmeister des Vereins und seit 1991 Denkmalpfleger beim Landesamt für Denkmalpflege in Halle. Er war es, der Anfang der 1990er Jahre in den riesigen, halbverfallenen Scheunen das erkannte, was sie sind: das älteste, erhaltene Hofgestüt Europas und ein Werk des Dresdner Frühbarock.
Titze
„Ich war in den 90er Jahren damit beauftragt im Landkreis Wittenberg, die Neuerfassung des Denkmalbestandes zu machen und habe im Grunde genommen alles abgeklappert und abgelaufen, was hier an Gebäuden steht. Und irgendwann steht man zwangsläufig hier auf dem Hof, denkt: Was ist denn das? Diese Rundbogenportale mit den Ochsenaugen, das war genau das, was eigentlich das Charakteristische für Klengel war und für niemanden anderen. Dann an der Stirnseite des Ostflügels die Jahreszahl 1686 ließ eigentlich keinen Zweifel daran, dass das was mit Klengel zu tun haben muss.“
Autorin
Zufällig hatte der junge Denkmalpfleger über eben diesen Wolf Caspar von Klengel, den Oberlandbaumeister von Sachsen, promoviert.
Titze
„Klengel hat eine überragende Bedeutung für die sächsische Architektur im 17. Jahrhundert. Klengel gilt sozusagen als der Vater des sächsischen Barock. Wir müssen uns vorstellen, der 30-jährige Krieg ist zu Ende. Die Fürsten bauen sich alle moderne Residenzen und holen sich dafür ausländische Architekten, Italiener, Holländer. Der sächsische Kurfürst, der hatte selber einen Oberlandbaumeister, Wolf Caspar von Klengel, der kannte alle Beispiele aus eigener Erfahrung. Und er war der erste deutsche Architekt, kann man sagen, der in dem international modernen Stil selber bauen konnte.“
Autorin
Klengel führte den Frühbarock in Sachsen ein. Heute steht er im Schatten Pöppelmanns, der unter August dem Starken viele von Klengels Bauten abermals im Stil des Hoch- oder Spätbarock modernisierte. Nach seinem ersten Besuch in Bleesern stürzte sich Mario Titze in die Recherche und schnell stand fest: Diese brüchigen Mauern aus Sandstein und Ziegel, an denen schon lange kein Putz mehr haftete, sind tatsächlich nach einem Entwurf von Klengel erbaut worden und nichts weniger als das kurfürstlich-sächsische Hofgestüt.
Titze
„Hier hat der Kurfürst von Sachsen gebaut. Der war Erzmarschall des heiligen römischen Reichs, war sozusagen eben auch symbolisch zuständig für die Pferdezucht im heiligen römischen Reich. Praktisch hat das nicht mehr stattgefunden zu der Zeit, aber das war eben so ein Ehrenamt.“
Autorin
Pferde zu halten war damals nicht etwa ein vornehmes Hobby. Pferde waren das Transportmittel Nummer 1, der Motor in der Landwirtschaft und Statussymbol, erklärt Fördervereinsvorsitzende Insa Christiane Hennen. Als Kunsthistorikerin hat sie sich intensiv mit Reiterporträts beschäftigt.
Hennen
„Für die Herrscher war es natürlich immer ein repräsentatives Element ihrer Selbstdarstellung. Also sie haben sich hoch zu Ross eben gerne präsentiert, indem sie auch gezeigt haben, dass sie ein besonders temperamentvolles, heißblütiges Pferd zügeln konnten, also dass man die Zügel in der Hand hält im wahrsten Sinne des Wortes.“
Atmo
Schritte
Autorin
An der Außenmauer des Südflügels hängt der überlebensgroße Nachdruck eines Gemäldes. Gemalt hat es kein geringerer als Tizian. Es zeigt den Kaiser Karl V. nach der berühmten Schlacht bei Mühlberg im Jahr 1547, wie er aus dem Dunkeln kommend in eine helle Zukunft reitet. Aber nicht irgendwo, wie Kunsthistorikerin Hennen festgestellt hat, sondern tatsächlich in den Elbauen nahe Bleesern.
Hennen
„Man sieht so einen Solitärbaum, also wie er in der Elbaue ja häufiger zu finden ist. Man sieht auch einen Flusslauf, also das soll bestimmt die Elbe sein. Faszinierend ist, dass es tatsächlich hier sein soll.“
Autorin
Denn Bleesern war damals ein prestigeträchtiger Ort. Die Schlacht bei Mühlberg brachte die Wende im Schmalkaldischen Krieg. Der katholische Kaiser Karl V. kämpfte gegen die protestantischen Fürsten unter der Führung der Kurfürsten von Sachsen und Hessen und ging als Sieger hervor. Daraufhin entzog er dem sächsischen Fürsten Johann Friedrich die Kurwürde, auf einer Wiese bei Bleesern.
Hennen
„Einmal um das vor Augen zu führen, also man konnte über die Elbe schauen, sah die kleine Stadt Wittenberg und das riesige kaiserliche Heerlager, die hatten keine Chance, und auf der anderen Seite ist er natürlich auch hier vorbei und hat ja dann auch seine Territorien zum größten Teil verloren, auch dieses besondere Gestüt, das ihm auch am Herzen gelegen hat, weil die waren alle Pferdenarren, die Ernestiner.“
Autorin
Die Kurwürde ging an Friedrichs Vetter, Moritz von Sachsen, aus der albertinischen Linie der Wettiner über. Seitdem wird Sachsen von Dresden aus regiert. Bereits seit den 1440er Jahren werden in Bleesern Pferde gezüchtet. Aber erst im Barock entwickelt sich das Gestüt als eigener Architekturtyp.
Titze
„Und hier ist zum ersten Mal ein Gestütsgebäude neu gebaut worden, nicht als eine Art großer Bauernhof, sondern hier hat der Architekt des Kurfürsten in seiner Architektursprache, in der Architektursprache der Schlossbaukunst so eine Hofanlage errichtet.“
Autorin
Betont Kunsthistoriker Mario Titze. 1686 wird das sogenannte „Zahme Gestüt“ fertiggestellt. Beim Zahmen Gestüt handelt es sich um einen Paradigmenwechsel in den Zuchtmethoden. Die Pferde stehen nicht mehr halbjährig in gemischten Herden auf der Weide, sondern verbringen die meiste Zeit im Stall, Stuten und Hengste getrennt voneinander. Das ermöglicht eine gezielte Zucht, erfordert aber auch viel Platz. Zu Hochzeiten waren schätzungsweise bis zu 600 Pferde in Bleesern. Und nicht nur Pferde, auch die Prominenz gab sich die Stalltür in die Hand.
Titze
„Wir haben sehr viele Zeugnisse, dass die sächsischen Kurfürsten mit ihren Gästen auch hier gewesen sind. August der Starke ist mindestens dreimal nachgewiesenermaßen hier gewesen, immer mit großer Entourage, die Crème de la Crème des Dresdner Hochadels. Das muss umwerfend für die gewesen sein, diese riesige Anlage.“
Autorin
Bleesern setzte Maßstäbe. Neubauten, wie Graditz oder Neu-Bleesern bei Torgau, wurden nach seinem Vorbild erbaut. Bleesern wird deshalb auch als „Mutter aller Gestüte“ bezeichnet.
Atmo
Schritte, Tür, Strohrascheln
Autorin
Mit Insa Christiane Hennen und Mario Titze betrete ich den Südflügel des einstigen Hofgestüts. Auf dem Fußboden liegt Stroh. Beidseitig stehen in regelmäßigen Abständen Holzständer auf Sandsteinsockeln, wodurch ein breiter Mittelgang entsteht.
Hennen
„Wir stehen jetzt im Südflügel, in dem Teil, der jetzt der Sicherung harrt, mit dem löchrigen Dach. Man sieht die historische Holzkonstruktion, und zwar weitgehend unverändert. Man sieht eine breite Mittelgasse. In dieser Gasse konnten die Pferde auch bewegt werden.“
Autorin
An den Seiten über den Ständen befanden sich und befinden sich teilweise immer noch Heuböden, die durch die Ochsenaugen mit Heu beschickt wurden. Über der Mittelgasse kann der Blick frei in den zweistöckigen Dachstuhl unter dem Satteldach schweifen, der in seiner Höhe und Konstruktion eher an eine Kathedrale erinnert.
Titze
„So einen basilikalen Eindruck macht das mit diesen niedrigen Seitenschiffen und dem überhöhten Mittelschiff. Das ist nicht bloß ein Stall, das ist richtig Architektur!“
Autorin
Die unverändert erhalten ist. 1721 wurden die Pferde von Bleesern in das neue kursächsische Hofgestüt in Graditz bei Torgau verlegt. Zwar endet damit die traditionsreiche Gestütsgeschichte in Bleesern, aber im Unterschied zu anderen, aktiven Gestüten wurde Bleesern in den Folgejahrhunderten nicht modernisiert. Die riesigen, leeren Hallen konnten ohne großen Aufwand anderweitig genutzt werden.
Hennen
„Es wurden dann Maultiere gezüchtet. Und danach wurden dann eigentlich ziemlich alle Formen der Landwirtschaft hier betrieben. In der preußischen Zeit war das dann die Domäne Bleesern. 1932 werden dann schon Flächen leider privatisiert. Diese Flächen gehen dann in die Bodenreform nach dem Zweiten Weltkrieg. Und Schafszucht wurde zuletzt noch betrieben.“
Autorin
Nach der politischen Wende wurde Bleesern an einen Privatunternehmer verkauft, der eine Putenzucht auf dem Gelände aufbauen wollte, die jedoch nicht genehmigt wurde. Daraufhin erstritt der Unternehmer eine Abrissgenehmigung. Die Zerstörung begann im Ostflügel des Hofs, also dort, wo das Grundton D-Konzert stattfand. Dort hat der Vorbesitzer den Dachstuhl und die gesamte barocke Holzkonstruktion herausgerissen. Schließlich bekam er sogar noch Geld für die Dokumentation des dem Abriss geweihten Denkmals zugesprochen, so Mario Titze, der damals durch alle Instanzen hindurch für den Erhalt der historischen Gemäuer gekämpft hat.
Titze
„Und das war dann 2010, als hier die Abrissbirne buchstäblich schon mit Schwingen angefangen hatte, als wir gesagt haben: Jetzt muss hier was passieren. Jetzt muss ein Verein gegründet werden, das ist die einzige Rettung.“
Hennen
„Und in diesem Moment haben wir dann den Verein gegründet mit damals acht Leuten und sind dann zur oberen Denkmalschutzbehörde nach Magdeburg gefahren und haben dort mit Engelszungen die dazu gebracht, diese Gelder umzuwidmen, damit wir die als Teil des Einkaufspreises einsetzten konnten, um das zu übernehmen. Den Rest haben wir über ein Darlehen aufgebracht.“
Autorin
Nach dem Kauf im Jahr 2010 hieß es Ärmel hochkrempeln, erinnert sich Insa Christiane Hennen.
Hennen
„In den Gebäuden lagen große Mengen an Abfall aller Art, bis hin zu einem Autowrack. Das sind alles Sachen, die wir da rausholen und entsorgen mussten. Es lag zum Teil noch Einstreu aus der Schafshaltung der 80er Jahre noch drin, da lagen Schafsfelle, Knochen, Mist. Und dann haben wir eben wirklich Arbeitseinsätze gemacht und konnten dann relativ schnell mal so einen Zustand herstellen, wo man dann sagen konnte, hält man sich dann auch lieber auf wieder.“
Autorin
Inzwischen zählt der Förderverein Hofgestüt Bleesern 55 Mitglieder. Die Hälfte davon kommt aus dem Raum Wittenberg und packt regelmäßig mit an. Uta Rehn und ihr Mann sind Aktivisten der ersten Stunde.
Uta Rehn
„Hier stand eine alte Garage, dann waren alte Güllebecken hier. Das ist ja alles jetzt schon nicht mehr da. Wenn jetzt Leute kommen, dann denken sie, sieht ja ganz schön schlimm aus. Und ich finde, jetzt ist es schon so schön ordentlich hier geworden.“ (lacht)
Autorin
Unter der großen Eiche in der Mitte des Hofs sind Tische und Stühle aufgestellt. Sonntags zwischen 14 und 17 Uhr ist das Café unter dem Eichenbaum geöffnet und es werden Führungen angeboten. Von Anfang an versuchte der Verein, das Gelände durch verschiedenste Veranstaltungen zu beleben, etwa Konzerte, Vorträge, Obstbaumschnittseminare, Oldtimertreffen unter dem Motto „Pferdestärken im Hofgestüt“, Reitertreffen oder dem Adventsmarkt. Neben einer üppig blühenden Rabatte steht ein schmaler, älterer Herr mit strohblonden Haaren. Die Hände hat er hinter dem Rücken verschränkt. Antonny van Eede ist Niederländer und Wahl-Seegrehnaer. Seegrehna heißt der Ortsteil von Wittenberg, in dem sich das Hofgestüt Bleesern befindet. Jeden Tag sieht van Eede hier nach dem Rechten, erzählt er.
Antonny van Eede
„Mit gefällt das hier das Umfeld und ich will das instand halten und das ist nun meine Arbeit. Rasen mähen, Unkraut wegmachen und alles Weitere versorgen. Miteinander kommt man ziemlich weit.“
Atmo
Schritte
Autorin
Der Verein hat die die vergessene Geschichte des Hofgestüts akribisch aufgearbeitet und bekannt gemacht. Er warb zahlreiche Privatspenden und 250.000 Euro an Fördergeldern ein. Ein Großteil davon floss in die Sicherung des Ostflügels.
Hennen
„Weil dort eben die Mauerkrone durch den Abbruch des historischen Daches wirklich sehr stark geschädigt war. Und es ist teilweise Lehmversatz, sodass man damit rechnen musste, dass dieses sehr massive Mauerwerk aufgeweicht wird. Deshalb wurde die Mauerkrone wieder auf die normale Höhe aufgemauert, es wurde ein Ringanker eingebaut, um ein künftiges Dach aufsetzen zu können.“
Autorin
Im hinteren Teil des über 100 Meter langen Ostflügels wurde der Dachstuhl notgesichert und mit Planen abgedeckt sowie größte Mauerlöcher gestopft. Für seine unermüdliche Arbeit wurde der Verein 2017 mit der silbernen Halbkugel geehrt, dem Deutschen Preis für Denkmalschutz. Die Auszeichnung überreicht hat der Kulturstaatssekretär des Landes Sachsen-Anhalt, Gunnar Schellenberger. Doch gerade den Rückenwind von Seiten des Landes vermisse sie am meisten, kritisiert Vereinsvorsitzende Insa Christiane Hennen.
Hennen
„Wir haben sage und schreibe bisher 40.000 Euro Bundesmittel einsetzen können, obwohl wir direkt 2012 in das Programm Denkmäler nationaler Bedeutung aufgenommen wurden. Leider ist das Land ein bisschen zaghaft mit der Kofinanzierung.“
Autorin
Bundesmittel können nur abgerufen werden, wenn das Land einen Teil zuschießt. Eigentlich müsste das löchrige Dach des Südflügels, das notdürftig mit Betonziegeln und Planen abgedeckt ist, dringend notgesichert werden, um den imposanten, frühbarocken Dachstuhl zu schützen.
Hennen
„Wir haben auch eine Verfügung, die Notsicherung vorzunehmen. Trotzdem zieht die obere Denkmalschutzbehörde nicht mit.“
Autorin
Der vor über einem Jahr gestellte Antrag wurde Ende August erneut abgelehnt, trotz persönlicher Nachverhandlung mit Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger. Eine Interviewanfrage des Deutschlandfunks lehnte dieser ab. Vorsitzende Hennen gibt sich kämpferisch.
Hennen
„Das ist ein Ansporn, weiter zu machen und nicht nachzulassen. Bleesern hat so viel überstanden. Es sind hier Kriege drübergegangen, es sind Hochwasser gewesen, die DDR hat hier gewirtschaftet, die Treuhand hat keine ganz glückliche Rolle gespielt. Und jetzt soll in einer Zeit, wo doch eigentlich der Wohlstand vorherrscht, wo man jeden zweiten Tag verlautbart, dass man den ländlichen Raum nicht verlieren will, in dieser Zeit soll das dann untergehen?“
Autorin
Doch Bleesern hat eine Chance. Denn es gibt Menschen, die sich kümmern. Nach und nach sollen alle Dächer geschlossen und das unverputzte Mischmauerwerk wie einst hellocker verputzt werden, damit die typischen Rundbogenportale aus Sandstein mit den darüber liegenden Ochsenaugen wieder richtig zur Geltung kommen. 5,5 Millionen Euro sind als Gesamtsumme veranschlagt. Und danach?
Hennen
„Die Bedeutung muss wach gehalten werden, da ist auch genug Stoff da. Da kann man Jahrzehnte-, Jahrhundertelang Ausstellungen machen, Vorträge halten, Führungen machen, Exkursionen machen, was man will. Das Andere ist, dass wir natürlich gern irgendwas mit Pferden machen würden. Wir können jetzt aber nicht wieder anfangen, Pferde zu züchten, Kunsthistoriker – Pferdezucht, mhm. Wir haben aber vor, eine Wanderreitstation einzurichten.“
Autorin
Auch Konzerte, Tagungen oder die Vermietung der Säle sind denkbar.
Atmo
Schritte, Stimmen
Autorin
Ein heißer Sommertag geht zuende. Die warme Abendsonne senkt sich über das Hofgestüt und taucht die markanten Rundbogenportale und die Ochsenaugen in goldgelbes Licht. Nach dem Grundton D-Konzert sitzt Denkmalpfleger Mario Titze mit einem Stück Kuchen im Café unter dem Eichenbaum und lächelt selig.
Titze
„Nach all den Jahren und nach all der Geschichte, die wir hier erlebt haben damiz. Ich habe ja so die ersten vierzehn Jahre allein auf weiter Flur gegen den Abriss immer gekämpft durch alle Gerichte, wo man immer denkt: Bis du jetzt hier der einzige, der denkt, dass das so etwas Wichtiges ist? Und wie sich das in den letzten zehn Jahren entwickelt hat, da kann man nur unendlichen Dank für so etwas empfinden. Das hätte ich mir im Leben nicht träumen lassen.“
Original