6 subscriptions and 4 subscribers
Article

Job gekündigt! | Darum wirft Schwedens Bikini-Polizistin hin

Stockholm (Schweden) - Das Foto von Mikaela Kellner (39) ging im Juli 2016 um die Welt! In einem Stockholmer Park schaltete die coole Bikini-Polizistin einen Dieb mit einem Handgriff aus.

Nun wurde bekannt: Schwedens schärfste Polizistin hat ihren Job bei der Polizei nach elf Jahren an den Nagel gehängt.

Nach elf Jahren als Polizistin hat Mikaela Kellner ihren Job auf Eis gelegtFoto: mikaelakellner.bloggo.nu

Ihre Begründung: Sie fühle sich als Polizistin unwohl.

In Zukunft will sie sich dem Sport und ihrem neu gegründeten Fitness-Studio widmen. Unter dem Motto „More than Wellness" bietet Kellner Rundum-Versorgung in Sachen Wohlbefinden: Training, Ernährungsberatung - alles, was einen Menschen gesünder und fitter macht.

Volle Konzentration: Kellner hat auch die Möglichkeit in ihrem eigenen Studio zu trainieren Foto: Instagram/mikaelakellner

Shitstorm nach dem Bikini-Einsatz

Nach der Bikini-Festnahme war sie in Schweden von einigen Seiten heftig kritisiert worden. Einer der Vorwürfe: Rassismus.

Die Kritik setzte der Polizistin zu. In ihrem Blog veröffentliche sie eine Stellungnahme: „Ich wurde angefeindet, weil ich in einem Interview gesagt habe, dass der Dieb ein Ausländer ist. Das tut mir leid. Die Herkunft des Diebes hatte nichts mit seiner Tat zu tun. Meine Großmutter überlebte das KZ und kam als Flüchtling nach Schweden. Auch mein Vater und seine Familie waren Flüchtlinge."

Und weiter: „Einige haben gefragt, ob es nötig war, mein Knie auf ihn zu pressen. Wenn man das Bild genau anschaut, sieht man, dass ich mein Knie nicht auf die Wirbelsäule lege. Ich habe das gemacht, was mir im Rahmen meines Körpergewichts von 55 Kilo möglich war."

Aber der Einsatz brachte ihr auch etwas Gutes. Innenminister Anders Ygeman lud die coole Polizistin zum Mittagessen im Regierungsgebäude ein. „Das war wunderbar und sehr nett." Gibt es eine Rückkehr als Polizistin?

Die Hasskommentare und die Kritik seien nicht der Grund, dass sie ihren Job aufgab, sagte Kellner zu BILD: „In den letzten zwei Jahren habe ich mich nicht mehr so wohl gefühlt. Der Job als Polizistin wurde mental immer anstrengender."

Zur Erklärung: Die schwedische Polizei wurde in den letzten Jahren umorganisiert.

Der passionierten Ermittlerin setzte das zu: „Man kümmert sich nicht gut genug um die Leute, die im Einsatz ganz vorne sind. Die Arbeit hat mir nicht mehr so viel Freude bereitet."

Mikaela Kellner beim FreeclimbingFoto: Instagram/mikaelakellner

Ganz gibt die 39-Jährige ihren Job noch nicht auf. Vorläufig hat sie sich nur für ein Jahr beurlauben lassen.

„Mein Beruf als Polizistin ist ein Teil meiner Identität", sagte sie. „Aber weil Fitness und Sport schon immer mein Hobby waren, dachte ich mir, dass es mir Spaß machen würde, das zum Beruf zu machen. Und die Leute haben mich auch oft nach meiner Ernährung gefragt. So kam eines zum anderen."

PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-News!
Original