Skender Zulfija betreibt einen Schlüsseldienst in Berlin-Lichtenrade. Er weiß, wie man Schlösser knackt und warum das manchmal so teuer ist.
ZEIT ONLINE: Wie lange brauchen Sie, um ein Türschloss zu öffnen?
Skender Zulfija: Ein paar Sekunden. Zumindest, wenn die Tür nur ins Schloss gefallen, aber nicht richtig abgeschlossen ist. Ich habe einen Satz unterschiedlich dicker Plastikkarten, die ich zwischen Tür und Rahmen schieben und so den Riegel zurückdrücken kann. Ich sage den Leuten immer wieder: Das können auch Einbrecher! Eine Tür, die nur zugezogen ist, ist nicht sicher.
ZEIT ONLINE: Was machen Sie, wenn es mit den Karten nicht klappt?
Zulfija: Wenn die Tür nur zugefallen ist, gibt es noch einen anderen Weg. Ich baue den Türspion aus und messe von außen, wie weit der Abstand zum Schloss ist. Dann fädele ich ein Spezialwerkzeug - eine bewegliche Metallstange - durch das Loch und drücke von innen die Klinke herunter. Wenn eine Tür keinen Spion hat, baue ich zu dem Zweck manchmal einen ein. Das ist einfacher und kostengünstiger, als das Schloss zu zerstören und auszutauschen. Nur wenn eine Tür fest zugeschlossen ist, bleibt kein anderer Weg, als das Schloss aufzubohren.
ZEIT ONLINE: Woher können Sie wissen, dass derjenige, dem sie gerade eine Wohnung aufsperren, auch wirklich dort wohnt?