Es war eines der spannungsreichsten Spiele dieser Europameisterschaft: Nachdem Spanien am Montagabend mit 3:1 führte und sich bereits sicher im Viertelfinale wähnte, glich Kroatien völlig überraschend kurz vor Abpfiff aus, bevor es in die Nachspielzeit ging.
Vermutlich wäre das Spiel aber nur halb so mitreißend gewesen, wenn nicht Sportreporterin Claudia Neumann und Fußball-Expertin Ariane Hingst das Spiel kommentiert hätten. Besonders Neumann versteht es, enthusiastisch und emotional durchs Spielgeschehen zu führen und zugleich durch ihre fachliche Expertise in den richtigen Momenten zu glänzen.
Ein Großteil der Twitternutzer*innen scheint das allerdings anders zu sehen: Es ist zu einer traurigen Tradition geworden, dass bei jedem Spiel, das Neumann kommentiert, Hashtags wie #Neumann oder #Kommentatoren trenden.
Dort wird kaum sachliche oder gar inhaltliche Kritik geäußert, sondern man arbeitet sich an ihrer „nervigen Stimme" und kleinen Versprechern ab. Kurzum: In den sozialen Medien offenbaren sich in solchen Momenten der Sexismus und die Misogynie, die Frauen in der männerdominierten Fußballwelt immer noch entgegenschlagen. Umso wichtiger ist es, dass das ZDF sich während dieses Turniers mehrfach hinter seine Reporterin gestellt hat.
„Muss wohl an deinem TV-Gerät liegen, hier ist davon nichts zu hören."In einem Post betont der Sender, dass Hassbotschaften, Beleidigungen und Sexismus keinen Platz hätten. Auch sonst reagiert das Social-Media Team ziemlich gekonnt auf den Hass, der Neumann im Internet entgegenschlägt. Als ein User sich über das „unangenehme Krächzen" aufregte, antwortete das ZDF: „Muss wohl an deinem TV-Gerät liegen, hier ist davon nichts zu hören."
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Dass Menschen mit Hass im Internet nicht alleine gelassen werden ist wichtig, denn viele Betroffene ziehen sich anderenfalls irgendwann zurück. Gerade Neumann, die als allererste Frau im deutschen Fernsehen 2016 das Spiel bei einer Fußball-EM kommentiert hat, ist vielen jungen Frauen im Fußball ein Vorbild. Und ihre euphorische Art möchte man auch bei dem nächsten großen Fußballereignis nicht missen.