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Rockfans tummeln sich neben Kleidertauschern in Mainz

Bei der Kleidertauschparty vor dem Weltladen war das Angebot gut nachgefragt. Foto: hbz/Kristina Schäfer

MAINZ - Die Veranstaltungsreihe „Mainz lebt auf seinen Plätzen" bietet nicht nur Musik, Tanz und Spielenachmittage. Wenn der Weltladen Unterwegs am Karmeliterplatz seine Finger im Spiel hat, verleiht er dem Event eine eigene Note: Besucher konnten jetzt nicht nur der Mainzer Punk-Rock'n'Roll-Band „Mary Red" lauschen, sondern auch Kleidung loswerden und vielleicht neue Lieblingsteile finden.

Der Weltladen hatte im Rahmen des Platzkonzerts eine Kleidertauschparty organisiert. „Der Weltladen ist nicht nur Rock'n'Roll, der politisch-ökonomische Anspruch ist auch da", sagt Geschäftsführer Julian Schroeder. Diese Kombination kam offenbar gut an, denn der Karmeliterplatz war dicht gefüllt mit Rockfans und Tauschwilligen.

Mit der Kleidertauschparty wollte der Weltladen ein alternatives Programm in der Veranstaltungsreihe bieten und auch auf nachhaltigen Handel aufmerksam machen. „Wir leben in einer globalisierten Welt und wir in Deutschland sind die Gewinner", sagt Schroeder. Viele Menschen wüssten nicht, unter welchen Bedingungen Kleidung hergestellt werde, sondern sähen nur den günstigen Preis, kritisiert er. „Gerade in der Mode liegt Schein und Sein sehr weit auseinander." Daher setzt sich der Weltladen, der wie rund 900 weitere Läden in Deutschland zum gemeinnützigen Verein „Unterwegs für eine gerechte Welt e.V." gehört, seit 1988 für fairen Handel und Nachhaltigkeit ein.

Wofür der Verein schon seit gut 30 Jahren steht, kommt auch in der Bevölkerung langsam an. Julian Schroeder stellt fest, dass die Nachfrage und das Interesse an nachhaltigen Produkten gestiegen ist. Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass der Weltladen im Rahmen dieser Reihe eine Kleidertauschparty organisiert. Vor drei Jahren gab es eine und auch vor zwei Jahren hätten auf dem Karmeliterplatz Kleider getauscht werden sollen, allerdings kam eine Unwetterwarnung dazwischen.

Während sich damals eine Handvoll Leute meldete, weil das Event ausfiel, kamen in diesem Jahr bereits im Voraus zahlreiche Anfragen zur Veranstaltung. Auch das entsprechende Bildungsangebot des Vereins werde stärker nachgefragt. „Man sieht, dass das Thema die Menschen beschäftigt", so Schroeder.

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