Rheda-Wiedenbrück (hoh) - Kaum da und schon ein Rätsel. Mit der Verpflichtung von Timmy Thiele hat der SC Wiedenbrück überrascht. Mit dem Neuzugang wolle der Regionalligist den Ausfall von Tobias Puhl kompensieren, hieß es. Dabei galt Thiele als angeschlagen. „Die Glocke" hat nachgefragt.
Wie versprochen ruft Timmy Thiele am frühen Dienstagabend zurück, er ist gut gelaunt. „Ich war heute bei der Arthroskopie", berichtet der gebürtige Berliner. Nach insgesamt zwei Kreuzbandrissen - jeweils einer in 2013 und 2014 - klagte der Stürmer zuletzt wieder über Probleme am Knie. Gestern die Entwarnung nach der Untersuchung: „Die Bänder sind top, das Kreuzband ist top. Ich bin so gut wie fit und denke, dass ich in zwei, drei Wochen wieder spielen kann", sagt Thiele.
Diese Prognose klingt deutlich optimistischer als die seines neuen Trainers beim SC Wiedenbrück. Am Sonntag, kurz nach dem 2:0-Sieg im Test gegen den SC Roland, bezeichnete Alfons Beckstedde die Verpflichtung Thieles als eine Art „Versuch". Vielleicht helfe der Stürmer weiter, wenn er denn fit ist, vielleicht aber auch nicht. „Das sehe ich auf jeden Fall positiver", erklärt Thiele, der in seiner Laufbahn schon gut rumgekommen ist. In der Jugend bei Hertha BSC und Tasmania Berlin, später im Unterbau von Werder Bremen und des FC Schalke 04, daraufhin Stationen bei Alemannia Aachen und der U 23 von Borussia Dortmund, seit vergangenem Sommer vereinslos. Bis jetzt.
Mit Blick auf seinen sprunghaften Werdegang könnte man meinen, dass es Timmy Thiele bislang noch nicht gelungen ist, sich irgendwo durchzusetzen. Darauf angesprochen, entgegnet er: „Das sehe ich anders. Ich hätte Fuß fassen können, hatte aber oft Angebote vorliegen, die für mich reizvoller waren." Kurzes Schweigen. Dann sagt er: „Das ist hier und da nach hinten losgegangen." Das hätte aber eben auch mit den beiden Kreuzbandrissen zu tun gehabt. „Diese schweren Verletzungen haben mich anderthalb Jahre gekostet", sagt der Stürmer. Und: „Immer, wenn ich gesund war, lief es richtig gut bei mir."