Rheda-Wiedenbrück (hoh) - Sportlich läuft es bei den Westfalen Mustangs hervorragend, der Basketball-Club steht vor seiner ersten Saison in der Landesliga. Hinter den Kulissen gibt es jedoch Ärger, der Verein schuldet zwei Personen Geld. Gegen ein Vorstandsmitglied laufen Ermittlungen.
Es geht um einen Betrag im mittleren vierstelligen Bereich. Dem Verein gegenüber stehen Udo Stiens, ein Vermieter von Wohnungen und Apartments aus Rheda-Wiedenbrück, und Geno Nesbitt. Letzterer war bis Dezember 2013 noch Spieler und Jugendkoordinator bei den Mustangs und zu diesem Zeitpunkt, so erzählt er es, dem Verein und seinen Machern sehr wohlgesonnen.
Bei Udo Stiens haben die Mustangs eine Wohnung in Rheda-Wiedenbrück angemietet, damit Spieler des Clubs dort leben konnten. Nach zwei Monaten seien die Zahlungen der Miete ausgeblieben. Stiens schaltete daraufhin einen Rechtsanwalt ein. Dieser habe vor dem Amtsgericht erwirkt, dass das Konto des Vereins gepfändet wurde. Er legte diesbezüglich Unterlagen, die der „Glocke" als Kopien zur Verfügung stehen, vor. Auf sein Geld jedoch warte er bis heute. Bislang seien lediglich 600 Euro auf dem Konto seines Anwalts eingegangen.
Auch Geno Nesbitt, der mittlerweile bei der BBG Herford aktiv ist, berichtet von seinen Erfahrungen mit dem Club. Die Mustangs teilten im Dezember des vergangenen Jahres noch mit, Nesbitt sei suspendiert worden. Spricht man ihn heute darauf an, lacht er darüber. Obwohl er es nicht witzig findet. Vielmehr sei es so gewesen, dass er den Vertrag gekündigt habe - aufgrund von unterschiedlichen Vorstellungen bezüglich der sportlichen Ausrichtung des Clubs, aber eben auch, weil der Verein ihm Geld geschuldet habe. Dabei habe es sich um einen „Teil des Gehalts und andere Vertragsinhalte" gehandelt, wie Nesbitt heute sagt.
Die zuständige Staatsanwaltschaft Bielefeld bestätigte gegenüber der „Glocke", dass aktuell gegen ein Mitglied der Vereinsführung ermittelt werde, zuständig sei das Hauptzollamt in Bielefeld. Der Vorwurf laute: „Vorenthalten und Veruntreuung von Arbeitsentgelt". Um den Jahreswechsel herum hätte die Behörde mit den Nachforschungen begonnen. Mehr dürfe die Sprecherin nicht sagen, da die Ermittlungen noch andauern. Trotz mehrerer Anfragen äußerten sich die Verantwortlichen der Mustangs bislang nicht zu den Vorwürfen.