Das kennen alle, die eine eigene Sprachnachricht auf dem Handy abhören - und alle, die zum ersten Mal im Radio sprechen oder in einem Podcast. Die eigene Stimme klingt dann ganz anders, als man sie aus dem Alltag kennt. Das liegt daran, dass der Schall auf einem anderen Weg beim Ohr ankommt.
Luftleitung: Schall gelangt durch die Luft ans TrommelfellWenn wir uns auf einer Aufnahme hören, hören wir uns so, wie uns andere hören. Denn der Normalfall ist ja der: Beim Sprechen erzeugt man Schallwellen in der Luft. Die Wellen in der Luft breiten sich aus, bis sie das Ohr des Gegenübers erreichen. Dort treffen sie auf das Trommelfell, das fängt an zu vibrieren - wie eine Trommel eben. Diese Vibration gelangt weiter bis ins Innenohr. Dort sitzen Sinneshärchen, die aus der Vibration einen Höreindruck machen.
Dieser Weg über Luft und Trommelfell nennt man Luftleitung, und der ist ziemlich lang.
Knochenleitung: Schallwellen gehen durch den eigenen KörperWenn man selber spricht, hört man natürlich auch die eigenen Schallwellen, die man selbst in der Luft produziert. Aber es passiert noch etwas anderes. Es kommen Schallwellen über den eigenen Körper. Das nennt sich Knochenleitung. Wer die Knochenleitung hören will: einfach mal die Ohren zuhalten und anfangen zu summen. Plötzlich hört sich das Summen viel tiefer an!
Abkürzung Knochenleitung: wenn das Innenohr vibriertDas kommt so: Wenn man einen Ton erzeugt, fängt auch der eigene Körper an zu vibrieren. Das kann man beim Summen spüren. Auch der Schädelknochen vibriert und in einer Höhle im Schädelknochen liegt ja das Innenohr. Das fängt deswegen an, zu vibrieren. Die Sinneshärchen registrieren das als Geräusch - ohne dass der Schall den Umweg über die Luft, das Trommelfell und das Mittelohr machen musste. Er hat einfach die Abkürzung über die Knochenleitung genommen.
Unsere Stimme, so wie sie uns vertraut ist, setzt sich aus beiden Klangwegen zusammen: aus Luft- und Knochenleitung. Wenn man dagegen in ein Mikrofon spricht, kommt beim Mikrofon der Schall nur über die Luftleitung an - so wie wenn man zu einem Gegenüber spricht. Deshalb klingt es anders.
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