Die derzeitige Arbeitswelt verändert sich rasant. Treiber des Wandels sind Globalisierung, Digitalisierung, Demografie oder wissensbasierte Ökonomie, um nur ein paar zu nennen. Längst hat ein extrem schneller und dynamischer Markt die vergleichsweise träge Wirtschaft der Nachkriegszeit abgelöst. Diese Megatrends verändern die Arbeitskultur und damit auch die Machtverhältnisse in Unternehmen und die Rolle der Führungskraft.
„Wir steuern hin von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmermarkt", meint Jochen Mai. Der Gründer des bekannten Blogs karrierebibel.de ist sich sicher: „Es gibt heute einen Kampf um die Talente. Und Sieger sind die Mitarbeiter." Auch Reinhard K. Sprenger, Führungsexperte und einer der bekanntesten Managementberater Deutschlands, geht davon aus, dass sich die Firmen heute mehr denn je bei ihren Mitarbeitern bewerben müssen. Personal wird zukünftig ein so knappes Gut, dass Unternehmen alles tun werden, um die Besten anzulocken und vor allem zu halten, so der Autor des Buches „ Das anständige Unternehmen", das im September erschienen ist. In den USA gibt es deshalb inzwischen bereits das „Management by Pampering".
Wie wirkt sich diese Verschiebung auf die Arbeitskultur aus? Die Generation Y will ihre Arbeitswelt mitgestalten und sich mit der Arbeit identifizieren können: eigenverantwortliches Arbeiten, die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und flexible und freie Arbeitsplätze stehen im Vordergrund. „Ein Job, in dem man sich wohl und verstanden fühlt - und nicht nur für das folgende Wochenende arbeitet - ist mehr wert als jeder Sportwagen", meint Jan Becker, Gründer des Startups heuteinhamburg.de. Aufgewachsen in der neuen Arbeitskultur sind für den Jungunternehmer „flache Hierarchien, Mitsprache und Eigenverantwortung essentielle Bestandteile, um eine wachstumsorientierte Unternehmensstruktur und -kultur aufbauen zu können."