Wer wollte schon aller das Riesenrad von Ihnen abkaufen?
Peter Petritsch ist Besitzer des Wiener Riesenrads.
In den 60er Jahren wollten einmal arabische Investoren das Riesenrad kaufen. Sie haben bei meinem Großvater vorgesprochen, das hat sich aber sehr schnell wieder zerschlagen. 2007 hat die Merlin Gruppe, die auch Madame Tussaud betreibt, gefragt, ob das Riesenrad zu verkaufen wäre. Wir haben dann ganz kurz Verhandlungen geführt, aber was sie uns da angeboten haben, das war viel zu wenig für's Wiener Wahrzeichen. Sonst hat es nie Anfragen gegeben. Wahrscheinlich, weil alle Leute glauben, dass das Riesenrad sowieso der Stadt Wien gehört. Ich würde es jetzt auch niemandem verkaufen.
Was ist für dich Österreich?
Der 7-jährige Noah lebt mit seiner Mutter in Wien und besucht eine Montessori-Schule.
Ich finde, das ist ein ganz schönes Land. Es gibt ganz viele unterschiedliche Sachen. Zum Beispiel U-Bahnen und Straßenbahnen, da gibt’s von jeder Sorte eine. Und ich finde, der Name ist toll, weil er ein schönes, langes, fettes Wort ist. Wenn ich in der Schule lese, dann mag ich lieber die kleinen Wörter. Wenn das jetzt so ein langes Wort ist, dann kann ich es irgendwie schlechter lesen. Aber sonst mag ich lieber die großen, fetten Wörter, so wie "Österreich".
Was war das größte Daten-Leck in der Geschichte Österreichs?
Georg Markus Kainz ist Organisator der Big Brother Awards.
Wir unterscheiden zwei große Gruppen von Datensammlern: Die öffentliche Hand und die großen Firmen. Der Unterschied: Der Staat kann auf alle Daten zugreifen. Insofern ist er der gefährlichere Datensammler, denn er kann sich überall bedienen und kann sich auch die rechtliche Grundlage dafür basteln. Genau das ist das Problem. Im Gesetz steht, dass ich Daten nur für das verwenden darf, für das sie generiert wurden. Der Staat beginnt aber ein Geschäft daraus zu machen. Heute kann ich zum Beispiel Meldedaten kaufen. Ich gehe zum zentralen Melderegister und sage: Ich habe ein berechtigtes Interesse, ich möchte wissen, wo Herr Maier gerade wohnt und zahle für diese Information. Es wird aus zwangserhobenen Daten also ein Geschäftsmodell entwickelt und das ist nicht korrekt. Daten, die zu einem bestimmten, allgemein anerkannten und auch notwendigen Zweck gesammelt wurden, werden für einen zweiten und dritten Nutzen missbraucht. Das heißt: Das größte Daten-Leck ist eigentlich kein Leck, sondern ein Systemfehler. Dass wir dem Staat gestatten, diese einzeln entstandenen Datenbanken für einen Mehrnutzen zu verwenden und sie außerdem miteinander zu vermaschen.
Was kotzt dich an Österreich am meisten an?
Jacky ist Punk und verbringt die meisten Tage mit ihren Hunden auf der Mariahilfer Straße.
Die ganzen rassistischen Bullen und die Wiener Linien, weil sie verlangen, dass die Hunde einen Maulkorb tragen. Das ist vor allem im Sommer schlimm, weil sie schwitzen, im Winter stört es die Hunde nicht so. Es gibt auch zu wenig Unterkünfte, wo man Hunde mitnehmen darf. Was mich auch ärgert, das ist, dass man als Ausländer keine Schlafplätze und auch keine Schlafsäcke in den Notunterkünften bekommt. Überhaupt kriegst du als Ausländer kaum Hilfe, das finde ich schlimm.
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