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Bis zum 31.08.2021 können Interessierte die Street Art Ausstellung „I Spray For You" des Franzosen Goin im Mannheimer Kunstverein anschauen. Goin zählt zu den führenden Street Art Künstlern und wird im Rang von Banksy gehandelt. Der Brite ist in diesem Genre weltweit führend.
Goin ist mit 40 Werken aus den letzten 25 Jahren in Mannheimer Kunstverein vertreten. Er bezeichnet sich selbst als „Aktivist & Troublemaker". Nicht seine Person steht im Vordergrund, sondern die Botschaften, die er mit seiner Streetart Kunst seit 1996 publik macht. Der Künstler lebt in der Anonymität.
Dem Franzosen gelingt es immer wieder in „visuell mächtigen Metaphern" (Paper Mannheimer Kunstverein) und „in plakativer Komprimierung der Botschaften, den Gemütszustand und die Zweifel einer ganzen Generation bildwürdig zu artikulieren" (Ebenda).
Protest, Aufstand, Kunst auf der Straße
Die Street und Urban Art von Goin ist Protest und Aufstand, Kunst auf der Straße, die für jeden Interessierten zugänglich ist. Goin nennt sich einen „wütenden Künstler". Er ist international bekannt und anerkannt. Er thematisiert etwa die Pandemie anhand von zwei Schülern mit Gasmasken und der Aufschrift „Never Go back to School". Er greift Themen aus Gesellschaft und Politik auf, prangert die europäische Flüchtlingspolitik mit seinen Plakaten an, zum Teil auf Pappe oder Leinen. Er wendet sich mit seiner Kunst gegen Krieg und Umweltzerstörung. Die drei Affen, die in Maßanzügen auf Säcken mit Dollarzeichen sitzen, stehen für die Ausbeutung durch den Kapitalismus. Goin benutzt oft Schablonen (Stencils), um seine Kunst auf Fassaden zu bringen. Er arbeitet mit verschiedenen Materialien, Leinwand, Druck oder Skulpturen. Er klagt Ausbeutung und Ungerechtigkeit an. Er blickt „auf eine Zeit, in der Ungleichheit, Gewalt, Krieg, Umweltzerstörung und Korruption weltweit immer mehr an Boden gewinnen" (Paper Mannheimer Kunstverein).
Goin steht in der Tradition der Dada-Bewegung
Man kann ihn als Erbe der Dada-Bewegung im Sinne des „guten Gebrauchs der Revolte verstehen" (Mannheimer Kunstverein). Er greift Themen auf, die ihn stören, verlangt von seinem Publikum, „dogmatische Haltungen" zu hinterfragen. Die 40 Arbeiten aus einem Vierteljahrhundert wurden bisher in dieser Form noch in keinem Kunstverein präsentiert. Zur Ausstellung erschien ein umfangreicher Werkkatalog. Alexandre Goffin ist der Kurator der Ausstellung. Sie wurde im Frühjahr von Dr. Friedrich W. Kasten, dem 1. Vorsitzenden des Mannheimer Kunstvereins, eröffnet.
Öffnungszeiten: Di, Do, Fr, Sa, So 12 bis 17 Uhr und Mi von 14 bis 19 Uhr.