Von Georg Elser am 28. April 2015 um 15:20 Uhr |
Im Internet grassiert eine neue Form von Schwachsinn. Die Symptome dieser noch unerforschten Krankheit: die Erkrankten verschrotten mutwillig teure Konsumartikel und filmen sich dabei.
Man kennt es bereits aus diversen iPhone-Videos: Kaum bringt Apple ein neues Produkt auf den Markt, fangen einzelne „Experten" damit an, die Produkte einem Materialtest der besonderen Art zu unterziehen. In Flüssiggas eintauchen und dann mit dem Hammer draufhauen, darauf schießen, abfackeln, mit einer Sprengladung in die Luft jagen - alles schon gesehen.
Was bei dem jüngsten „Bendgate"-Vorfall um verbogene iPhone 6 und 6 Plus Modelle noch halbwegs lustig oder gar aufschlussreich gewesen sein mag, erreicht mittlerweile besorgniserregende Ausmaße. Jüngstes Opfer: die Apple Watch.
Dieser amerikanische Endkunde kommt bei seinem „Materialtest" zu dem überraschenden Ergebnis, dass das Display zersplittert, wenn er seine blaue Apple Watch Sport im 42mm Aluminiumgehäuse (Ladenpreis bei Apple: 449,00€) auf den Asphalt fallen lässt. Wow!
Nicht weniger intelligent ist der folgende Kollege, der noch einen Schritt weiter geht und das silberfarbene Modell der Apple Watch in einen Küchenmixer schmeißt, sich albern kostümiert und dazu noch ein aufwendiges Video produziert:
Übrig bleibt am Ende ein Haufen schwarzer Asche. Was für eine Gaudi!
Man muss kein Moralapostel sein, aber die Frage ist erlaubt: Was ist eigentlich daran lustig, nagelneue Gegenstände mit signifikantem Wert hirnlos zu verschrotten? Eigentlich könnten die Protagonisten auch jedem der Arbeiter aus Fernost, die am Herstellungsprozess beteiligt waren, direkt eine Backpfeife hauen und dabei auf die Überbleibsel ihrer Arbeit urinieren.
Für einige Zeitgenossen scheint es jedenfalls ein Riesenspaß zu sein. Wir fragen uns: was soll der Schwachsinn?