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Werbetricks mit Testsiegeln

Viele Unternehmen werben zu Unrecht mit einem Testsiegel der Stiftungen Warentest oder Ökotest. Nach Recherchen zufolge werden Verbraucher bei vielen Produkten mit Testsiegel-Tricks in die Irre geführt.

So werden oft Testsiegel einfach auf nicht getestete Produkte übertragen. Für den Verbraucher ist das kaum zu entlarven.

Verbraucher sollten sich über eines klar sein: Jede Versicherung, die mit positiven Testsiegel einer Zeitschrift wirbt, muss dafür zahlen. „Ökotest" zum Beispiel kassiert für den Verkauf der Werberechte knapp 700 Euro, „Focus Money" einige tausend.

Es kann also durchaus im Interesse auch der bewertenden Zeitschrift liegen, wenn möglichst viele Versicherungen im Test möglichst gut abschneiden. Wer mit „Stiftung Warentest" werben will, muss dafür sogar bis zu 25.000 Euro hinblättern (Laufzeit zwei Jahre).

Vorteil: gegenüber kommerziellen Unternehmen (wie Zeitschriften) arbeitet die Stiftung nach strengen, objektiven Test-Kriterien, ist werbefrei und unabhängig.

Fazit: Selber zu recherchieren ist unumgänglich

Kein Testsiegel der Welt kann Kunden die Arbeit der Eigenrecherche abnehmen. Die Bewertung eines Testsiegels, egal, ob „sehr gut", „fair" oder „top", ist viel zu pauschal für ein so komplexes Produkt wie eine Versicherung. Kunden müssen also selber herausfinden, welche Kriterien einer Versicherung individuell am wichtigsten sind und ihre Wahl allein davon abhängig machen. Testsiegel können da bestenfalls als erste grobe Orientierung dienen.

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