Ihr früherer Partner hackte ihr die Hände ab: Die Russin Margarita Gratschewa bekämpft häusliche Gewalt.
Eine Frau verlässt ihren Mann - er hackt ihr beide Hände ab. Gemeinsam mit einer anderen Überlebenden häuslicher Gewalt kämpft Margarita Gratschewa nun dafür, dass häusliche Gewalt in Russland endlich strafbar wird.
Margarita Gratschewa hatte ihre Kolleginnen alarmiert: Wenn sie bis neun Uhr nicht im Büro sei, sollten sie ihre Mutter anrufen. Gratschewa ahnte, dass ihr Ex sich rächen würde.
Fünf Jahre waren Margarita Gratschewa und Dmitrij Gratschew ein Paar, bis sie im Oktober 2017 die Scheidung einreichte. Als er davon erfuhr, habe er ihr Make-up weggeworfen, ihren Pass zerrissen und sie verprügelt. Danach zog er aus. Gratschewa blieb mit den beiden Söhnen in der Ein-Zimmer-Wohnung im Süden von Moskau. In die Wohnung kam er nicht mehr, denn sie wechselte das Schloss. In ihrem Leben aber ging er weiter ein und aus. Er behielt das Auto, sie brauchte seine Hilfe. Aus ihrem Viertel fuhr kein Bus zum Kindergarten. Jeden Morgen saß sie neben ihrem früheren Mann auf dem Beifahrersitz.