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Fjordsicht mit Nordlicht

Auge in Auge mit den umliegenden Berggipfeln: Die Lobby des "Moxy Tromsö" wurde kurzerhand ins oberste Geschoss des Hotelbaus verlegt. Fotos: MOXY TROMSÖ BY MARRIOTT INTERNATIONAL

Nah am Wasser gebaut: Das neu eröffnete Moxy Tromsö steht einmal mehr für das unkonventionelle Designkonzept der „Moxy Hotels“ by Marriott


Viel sehen, wenig ausgeben, zumindest fürs Zimmer vor Ort: Im Sommer 2023 eröffnete die Hotelkette „Moxy Hotels by Marriott“ ein neues Budget- Hotel – das erste in Skandinavien und zudem das nördlichste des Unternehmens. „Moxy“ verfügt aktuell über 120 Häuser in 24 Ländern und ist eine von 31 Marken des US-amerikanischen Marriott-Konzerns, größte Hotelkette der Welt. So beschreibt sich die Marke selbst: „Wir bei Moxy Hotels nehmen uns selbst nicht ganz ernst. Wir legen jedoch Wert darauf, dir eine tolle Zeit in kleinen, aber stilvollen Zimmern, modernen Gemeinschaftsbereichen und tollen Bars zu bieten.“ Wie sieht es also aus im neuen Haus in Tromsö in Nordnorwegen? Die Lage: zwischen Flughafen und Innenstadt und nah am Wasser gebaut. Hier im Fjord lassen sich schon mal Orcas beim Schwimmen beobachten, sogar von Land aus oder auf Kreuzfahrt. Im Winter können Gäste auf Nordlicht-Safari oder Hundeschlittentour gehen und sich im Sommer die Mitternachtssonne auf den Bauch scheinen lassen, natürlich dann rund um die Uhr. Die umgebende Natur ist wohl die Hauptattraktion, auf die der neue Standort in Tromsö baut.

Ins Zentrum der 65.000-Einwohner-Stadt mit ihren kulturellen Highlights sind es rund zwei Kilometer, zum Flughafen ist es ebenfalls recht nah. Gute Lage und Anbindung gehören zum Moxy-Konzept, das von seiner Philosophie her konventionellen Häusern etwas entgegen setzen will. Man versteht sich als Marke für junge Leute – und für Junggebliebene, die Geselligkeit und unprätentiösen Service schätzen, das Ganze zu machbaren Preisen, meist downtown angesiedelt. Wie in den anderen Häusern kombiniert das Designkonzept auch hier im Norden stylishe Elemente mit klassischem Industrial Design, die 208 Zimmer verfügen über begehbare Duschen und sind insgesamt etwas kleiner gebaut, doch smart gestaltet. Dazu zählen 55-Zoll-Flachbildfernseher und bewegungsaktivierte LED-Leitlichter. Heißt: alle nötigen Features vorhanden, bei komfortablem Niveau und bei eher günstigeren Preisen – ab 150 Euro muss man für eine Nacht im Doppelzimmer berappen, für norwegische Verhältnisse und Tarife also eher günstig. Denn auch das gehört zum Konzept der Moxy Hotels: den Gast bestmöglich mit dem örtlichen Umfeld zu verknüpfen und das Hotel als gediegenes Basecamp zu betrachten. So versteht sich das hiesige Hotel als „gateway“ zur Natur des hohen Nordens, ergo richtete man Architektur und Innenarchitektur danach aus: Man drehte das Haus quasi gedanklich einmal herum und verlegte Rezeption, Lobby und Lounge kurzerhand ins elfte Stockwerk, um optimale Sicht auf Berge und Wasser zu bieten. Mit dem Teleskop, das in der Innenlounge aufgestellt ist, können die Gäste sowohl die Tierwelt als auch die Sterne beobachten – letztere zumindest im Winter. 
Die Skybar im obersten Stockwerk lockt als soziales Herz und geselliger Mittelpunkt, mit unverbautem Blick auf den Fjord und die Berge dahinter. Umfassende Panoramafenster, die vom Boden zur Decke reichen, holen die Natur ins Innere und fördern die Entdeckerlust. Zudem liefert das Haus seinen Gästen zahlreiche Tipps, Ideen und Anregungen, die Vielfalt des Orts zu ergründen. Und dazu reist man ja, oder? Im Moxy New York am Times Square zum Beispiel erhalten Gäste an der Rezeption eine Liste mit Lieblingsadressen der „real New Yorkers“ für Restaurant oder Theater. Hinsichtlich des Interieurs ließ sich das dänische Designbüro Mette Fredskild Studio ebenfalls von der Region inspirieren und präsentierte eine Farbpalette, die auf die Blautöne der traditionellen Volkstracht der Samen anspielt, ergänzt von wärmeren Farben wie Lila, Braun und tiefem Rot. Den Ortsbezug stellen ebenso die Wandmalereien im öffentlichen Bereich her: geschaffen von den heimischen Künstlern Alice Kvalvik und Jonathan Broca spiegeln sie spielerisch das Leben in Tromsö und Umgebung wider. F R A N Z I S K A H O R N

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