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RheinStars siegen auch in der Lanxess arena

Zur Premiere in der Lanxess Arena feierten die RheinStars Köln gegen die ETB Wohnbau Baskets Essen einen 74:68-Erfolg.

Arena-Premiere gelungen! Dieses Fazit können die RheinStars Köln nach dem 74:68-Sieg am Samstag gegen die ETB Wohnbau Baskets Essen ziehen. Beim ersten Saisonspiel in der Lanxess-Arena stellte das Team von Trainer Arne Woltmann die rund 2000 Zuschauer erneut vor eine arge Geduldsprobe. Damit bleiben die Domstädter zuhause ungeschlagen.

Köln legt Nervosität dank Youngster ab

Die Partie begann wie erwartet. Unerfahrene Kölner und durch den mäßigen Saisonstart verunsicherte Essener lieferten sich einen von Fehlern bestimmten Schlagabtausch. Der 19-jährige Petric-Ersatz Tim van der Velde brachte schließlich zum ersten Mal Ordnung in die Begegnung. Zwei dynamische Korbleger und zwei freie Punkte nach Zuspiel von David Downs bedeuteten die 11:7-Führung für die RheinStars. Essen fand erst spät im ersten Abschnitt zum eigenen Spiel, profitierte aber von einer wackligen Kölner Mannschaft. Tre Bowman nutzte die schläfrige Abwehrarbeit des Gegners per Dreier zum 17:19. Offensiv blieb der Aufsteiger jedoch weiter gefährlich. Downs sorgte im direkten Gegenzug vom Perimeter für die passende Antwort (20:19). Dazu noch ein wuchtiger Lay-up von Malu und ein verwandelter Downs-Freiwurf - und die RheinStars beendeten das erste Viertel mit einem Vier-Punkte-Vorsprung (23:19).

Das zweite Viertel gehörte zu Anfang den Gästen. Essens stämmiger Power Forward Paul Albrecht dominierte in dieser Phase den Low-Post und arbeitete den Ball zweimal eindrucksvoll durch die Reuse (25:23). Köln drohte nun die Kontrolle über das Spiel zu verlieren, auch weil in der Offense die Anspiele nicht ankamen und Essen nur schwere Würfe zuließ. Folgerichtig war der Ausgleich zum 25:25 durch Marco Buljevic. Der Knackpunkt für die Hausherren sollte in der Folge das engagierte Auftreten von Center-Büffel Jonathan Malu sein. Während er seinen ersten Korbleger noch durch das Netz zitterte, konnte er mit dem zweiten den Abstand aus dem ersten Durchgang wiederherstellen (29:25). Vom Auftritt des Big Man beseelt sprengten die RheinStars nun ihre Fesseln. Alex Foster versenkte erst zwei Dreier nacheinander, bevor Aaron Jones ein Alley-Oop-Anspiel von Downs publikumswirksam zum 39:25 durch den Ring prügelte. Die Wohnbau Baskets waren zu diesem Zeitpunkt komplett abgemeldet. Ein Turnover jagte den nächsten. Der Höhepunkt: Ein unbedrängter Ball von Point Guard Gary Johnson ins Aus. Kurz vor der Halbzeit besiegelte Kölns Antonio Pilipovic von außen den 44:31-Pausenstand.

Kölner Tatort am Samstagabend

Gewohnt fahrig ging es ins dritte Viertel. Die RheinStars verloren ihren Offensivrhythmus und schenkten in der Defense die Rebounds her. So gelangten die Ruhrpottler wieder in Schlagdistanz. Es war die Stunde des Tre Bowman. Der Shooting Guard kam am Ende des Spiels auf 18 Zähler und offenbarte die volle Bandbreite seines Könnens. Egal, ob Jumper aus der Halbdistanz, gezieltes Passing auf den Center, ein Fadeaway, der von Amerika träumen lässt oder der klassische Parkplatz-Dreier: Bowman zeigte alles in nur zehn Minuten. Dementsprechend nah kamen die Essener wieder heran (49:45). Zum Ende des Durchgangs drehte RheinStars-Kapitän David Downs noch einmal auf. Seine Punkte zum 56:45 waren die ersten systematisch herausgespielten seit Minuten.

Fast traditionell bei den RheinStars ist die Hängepartie im Schlussviertel. Jene wartete auch diesmal auf die Zuschauer. Köln fütterte Essen geradezu mit Turnovern und ermöglichte so einfache Punkte wie durch Johnson zum 58:49 per Fastbreak. Kurz darauf zog Albrecht gar das And-One und brachte die Gäste bis auf 59:52 heran. Der einzige Grund, warum die Mannschaft von Coach Igor Krizanovic nicht noch weiter aufschloss, war das eigene, mangelhafte Scoring. Reihenweise wurden gute Möglichkeiten vergeben. So vermochte Köln erneut zum Konter auszuholen und zog durch freie Aktionen von van der Velde und Downs wieder davon (63:55). Doch auch diese komfortable Führung sollten die Domstädter nicht behaupten können. Buljevic und sein Dreier zum 64:62 waren der Atem im Kölner Nacken. Wenige Sekunden vor Schluss traf der 28-Jährige wieder von jenseits der Dreipunktelinie und unterzog die Arena einem enormen Stresstest. Als Gary Johnson per Freiwurf sogar auf 70:68 verkürzte, hielt es nur die wenigsten auf den Sitzen. Essen foulte bei gegnerischem Ballbesitz sofort und schickte die RheinStars mehrfach an die Linie. Jonathan Malu und der überragende Downs bewahrten schließlich die Nerven und sicherten den Erfolg. Im Bewusstsein der sicheren Pleite leisteten sich die Baskets einen finalen Ballverlust, den Aaron Jones in den 74:68-Endstand ummünzte.

Stimmen zur Partie: Igor Krizanovic (Trainer ETB Wohnbau Baskets Essen)

„Wir sind sehr gefrustet. Die Partie heute verlief ähnlich wie unsere letzten Auswärtsspiele."

Arne Woltmann (Trainer RheinStars Köln)

„Wir haben Essen durch schlechte Verteidigung und Turnover Tageslicht sehen lassen. Das müssen wir ganz schnell abstellen, sonst verliert man gerade auswärts."

Stephan Baeck (Geschäftsführer RheinStars Köln) zur Premiere in der Lanxess Arena:

„Wir müssen die Stimmung, die wir heute generiert haben, nutzen, um im nächsten Spiel noch mehr Zuschauer zu gewinnen. Wir haben heute 2000 Zuschauer gehabt. Das ist doppelt so viel wie in der ASV-Halle. Das ist ein erster Schritt, auf dem man aufbauen kann."

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