Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit, über unsichere Azubis, eine Reform des Kurzarbeitergeldes, Englisch an der Werkbank und das Ende der Arbeitslosigkeit.
Die Albert-Schweitzer-Realschule im rheinland-pfälzischen Mayen an diesem Montagmorgen. „Jesus Maria", ruft Andrea Nahles. Sie steht in einer dünnen blauen Jacke vor einem Tisch in der Aula. Das Mikro in der Hand, diskutiert sie mit Schülerinnen und Schülern, die kommendes Jahr abgehen werden. Gerade hat sie gefragt, wer schon wisse, welche Ausbildung sie oder er machen will. Nur ein paar Hände gehen nach oben. „Das", sagt sie, „ist ja nicht so viel."
Für Nahles ist das ein besonderer Termin, eine Herzensangelegenheit. Die 52-Jährige, seit August 2022 Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), hat hier 1986 ihren Abschluss gemacht. Anschließend wechselte sie auf das Gymnasium – damals eher die Ausnahme. Sie verdanke der Realschule viel, habe hier etwas für das Leben gelernt, sagt sie, als sie mit der Direktorin über den Hof läuft. Nahles ist zurückgekehrt, um für die Chancen einer Ausbildung zu werben…