Goldschürfen ist wieder Trend. Ein Outdoor-Hobby, das Reichtum verspricht, aber meistens nur geistigen. Zu Besuch in einem alten Abbaugebiet in Thüringen, wo Urlauber Bäche durchkämmen - und auf die große Belohnung hoffen.
In Thüringen, nahe der Landesgrenze zu Bayern, schlagen an diesem Freitagmorgen dunkelgrüne und schwarze Waschpfannen gegeneinander. Sie ähneln Woks ohne Griff und hängen von Rucksäcken. Es ist kurz nach sieben Uhr, als drei Männer mit ihnen einen Anstieg in einem Wald hochstapfen. Mit dabei: Schaufeln, Siebe, große Kübel, Proviant.
Der letzte Rest an Schnee aus dem vergangenen Winter knirscht unter ihren brusthohen Anglerhosen, ein paar Meter daneben rauscht der Steinbach. An einer Gabelung stoppen die drei. »Vielleicht«, sagt Robin Weissleder, einer der drei, »eine gute Stelle.«
Was viele nur aus DMAX-Dokus oder Western kennen, gibt es auch in Deutschland: Goldschürfer. Robin, Monaco und Dirk gehören zu den Jägern des begehrten Edelmetalls. Sie werden sich heute in den eiskalten Bach stellen, mit Schaufeln graben, Erde und Gestein in Waschpfannen und -rinnen auswaschen und hoffen, ein bisschen Gold zu finden…