SPARDORF - In manchen Städten und Landkreisen häufen sich seit einiger Zeit die Meldungen von zum Teil restlos überfüllten Schulbussen. Die Erlanger Nachrichten haben sich umgehört, wie es bei den Buslinien 208 und 209 im Landkreis Erlangen-Höchstadt aussieht.
Ein großer bayerischer Radiosender hat Mitte
Januar mit einem Schulbustest die Gemüter von besorgten Eltern
aufgebauscht. Einige Busse sollen hiernach stark überfüllt sein – ein
Sicherheitsrisiko für alle Schüler und Fahrgäste. Auf den Buslinien 208
und 209, die unter anderem die Schüler zum Emil-von-Behring-Gymnasium
nach Spardorf fahren, ist die Situation zwar nicht besorgniserregend,
aber umstritten.
„Die Busse sind sicher nicht leer, ein Problem
der Überfüllung gibt es allerdings nicht. Die Umstände sind angemessen“,
versichert Direktor Martin Braun. Mitarbeiter Helmut Hafner erklärt,
dass es ab und zu, aber nicht massenweise Beschwerden von Seiten der
Eltern gibt.
Schüler weichen freiwillig aus
Es komme eben immer mal vor,
dass die Buskapazität nicht ausreiche, das liege manchmal daran, dass
die Schüler gerne den angenehmeren Bus nehmen. Eine Problematik darin
sieht aber auch Hafner nicht. Die letzten Beschwerden gab es bei der
Linie 208 bedingt durch eine fehlende Bushaltestelle in Hagenau, das
habe man aber mittlerweile gelöst.
Ein wenig anders sehen es die
Schüler: Marius geht in eine zehnte Klasse und fährt täglich aus
Neunkirchen nach Spardorf. „Da die Linie 209 in Neunkirchen startet,
habe ich eigentlich immer einen Sitzplatz, nach mir bei den nächsten
Haltestellen wird es aber immer heftig voll“, sagt Marius. Besonders
schwierig ist aber der Rückweg. Dort kommt es schon einmal vor, dass man
auf den nachfolgenden Bus warten muss, wenn man nicht drängeln will.
Dieser fährt meistens nur zehn Minuten später, für Marius ist es deshalb
kein Problem. Für viele andere Schüler sind die Busse aber dennoch zu
voll.
„Es ist gar nicht möglich, mehr Busse auf den Linien
einzusetzen. Das Bussystem hier ist schon super“, findet ein Busfahrer
der Linie 208. Ein Kollege der Linie 209 meint, dass die Busse zum Teil
nur sehr voll sind, weil die Schüler unbedingt zusammen fahren wollen
und deshalb oft auf den nächsten Bus warten, um dann gemeinsam zur
Schule zu kommen. Daraus folgt eben, dass im ersten Bus noch Platz wäre,
der Zweite aber an seine Kapazitätsgrenzen gerät.
Besonders
schwierig wird es für die Busfahrer dann, wenn der Bus eigentlich voll
ist und sie Schüler stehen lassen müssen – ansonsten würden sie einen
Lizenz-Entzug riskieren. „Zum Busfahren gehört eben dazu, Leute von Ort
zu Ort zu bringen. Da möchte man natürlich alle mitnehmen und geht eben
ein Risiko ein“, sagt ein weiterer Fahrer, der wegen dieser Aussage
lieber anonym bleiben will.
In den Landratsämtern ist kein
Problem mit den Schulbussen bekannt. „Die letzten Beschwerden gab es im
Jahr 2011. Die Situation bei den Buslinien 208 und 209 ist optimal“,
sagt die zuständige Sachgebietsleiterin Beate Noppenberger. Es sei nicht
geplant, mehr Busse einzusetzen, da sich die Buszahlen nach den
Schülerzahlen richten. Falls es zu Engpässen oder Problemen komme, so
Noppenberger, werde nachjustiert.
FLORIAN ECKL
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