Es gibt Begriffe, die Hebel, und es gibt Begriffe, die Schachteln sind.
Mit Hebeln erschließt man neues Material, in Schachteln versenkt man es.
Félix Guattaris „Ökosophie“ ist auch im dritten Jahrzehnt nach ihrer
Erfindung eine gewaltige Schachtel. Mit der Stoßkraft der ökologischen
Bewegung im Rücken versenkt Guattari hier alles, was mit dem Zeitgeist
herbeispukt. Elitäre Politiker, Ausbeutung oder reaktionäre Tendenzen
würden die Herrschaft übernehmen, sofern die „ökosophische Erneuerung“
in den „drei Kernbereichen“ ausbliebe.
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Gemeint sind die Verhältnisse des Menschen zu Gesellschaft, eigener
Psyche und Umwelt. Klar, dass das alles gelegentlich im Argen liegt.
Aber grotesker, wenn auch scharfsinniger Zorn ersetzt weder eine Analyse
noch begründet er ein Programm. „Die drei Ökologien“ ist nun in der
dritten Auflage erschienen. Empfohlen ausschließlich bei
Geschwurbelresistenz. Falter 29/16, S.27
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