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Wie uns die Disneyfizierung der Liebe schadet

Unser Bild der Liebe ist überromantisiert und kommerzialisiert. Wir brauchen dringend eine neue Idee vom Liebesglück

In den vergangenen 15 Jahren, seit ich Singles berate, hat sich etwas verändert. „Ich weiß nicht, wie und wo ich Männer / Frauen kennenlernen könnte" - so oder so ähnlich begannen damals die meisten Gespräche. Singles klagten meist über mangelnde Gelegenheiten, mögliche Partner zu treffen, neue Kontakte zu knüpfen. Das Internet zur Partnersuche hatte sich noch nicht durchgesetzt oder wurde zumindest äußerst misstrauisch beobachtet. Heute hingegen klagen Singles meist: „ Ich gerate immer an die Falschen." Und entscheiden schließlich als Folge: „Da bleibe ich lieber allein."

Nach meinem Eindruck geht es heute nicht mehr um einen Mangel an Gelegenheiten, sondern um das Streben nach einem überromantisierten Ideal. Einer märchenhaften Beziehung, wie wir sie zwar nirgendwo mehr im persönlichen Umfeld erleben, aber dafür umso bunter, lauter und auffälliger in den Medien, die wir konsumieren. Diese folgen allerdings dramaturgischen Regeln, sie sind künstlich, konstruiert und dienen nur einem Zweck: uns etwas zu verkaufen. Das Hochzeitsmagazin ebenso wie das junge, attraktive Paar am Strand, dessen Südsee-Trip ein Reiseunternehmen bezahlt hat. Manchmal sind es auch nur die Geschichten selbst, die TV-Serien oder die Kinofilme, die wir uns ansehen sollen und die uns erzählen, wie gegen alle widrigen Umstände die Heldin und der Held doch zusammenfinden. Eben wie im Märchen bei Disney.

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