Der monumentale Karl-Seitz-Hof in Floridsdorf, dem 21. Wiener Gemeindebezirk, ist ein Wahrzeichen des roten Wiens. Errichtet wurde er zwischen 1926 und 1931, benannt ist er nach dem langjährigen sozialdemokratischen Bürgermeister der Zwischenkriegszeit. Der Gemeindebau zählt insgesamt 1130 Wohnungen. In einer davon, im fünften Stock, steht ein Installateur auf einer Leiter aus Holz und verlegt Heizungsrohre. Werkzeugkoffer und blaue Verbundrohre liegen bereit. Rohre legen, verkleiden, Gastherme abhängen: Ein bis zwei Tage dauern solche Bauarbeiten in der Regel. Dann ist eine weitere Gasheizung Geschichte. Im nächsten Herbst und Winter wird Fernwärme für eine behagliche Wohnung sorgen.
Was in Floridsdorf passiert, dient einem höheren Zweck: dem Klimaschutz. Rund zehn Prozent der österreichweiten Treibhausgas-Emissionen kommen aus Gebäuden, allen voran Privathaushalten, die mit fossilen Brennstoffen heizen. Doch damit soll bald Schluss sein.
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