Beim Mittagessen, sagen die Maximer, spürt man die Gemeinschaft am besten. Und vielleicht spürt man hier auch am besten, was das Leben in einem der ungewöhnlichsten Studentenwohnheime Deutschlands ausmacht. 13 Uhr, zehn Stipendiaten sind da, einer nach dem anderen holt sich seine Serviette vom Stapel, die Servietten sind aus Stoff, und jede trägt die Initialen ihres Besitzers eingestickt.
Durch die Fenster des Speisesaals geht der Blick auf die Arkaden des Landtags. Das Haus ragt wie eine Theaterkulisse am Isarhochufer auf, wer hinein will, muss an der Pforte den "Lichtbildausweis unaufgefordert vorzeigen". Nicht wegen der 49 Studentinnen und Studenten, die im Maximilianeum leben. Sondern wegen des prominenten Untermieters, des Parlamentes des Freistaats Bayern. Man könnte also fast sagen: Bayerns Parlamentarier debattieren in einem Studentenwohnheim.