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Vermessungstechniker /-in: Alles, was du über den Beruf wissen musst

Als Vermessungstechniker /-in erhebst du Messdaten von der Erdoberfläche. | Foto: dima_sidelnikov / Getty Images


Der Beruf des / der Vermessungstechnikers /-in ist ein anspruchsvoller Beruf, bei dem im wahrsten Sinne des Wortes Millimeterarbeit gefragt ist. Wir erklären, warum das so ist und was du sonst noch über diesen Beruf wissen musst.

Der Beruf des /-r Vermessungstechnikers /-in passt zu dir, wenn?

du konzentriert und präzise arbeiten kannst. du gut räumlich denken kannst. Zahlen genau dein Ding sind. du nicht nur im Büro, sondern auch im Freien arbeiten willst. Inhaltsverzeichnis Definition

Vermessungstechniker /-in ist ein in Deutschland anerkannter Ausbildungsberuf. Er bezeichnet eine Tätigkeit im Vermessungswesen, Geodäsie genannt. Die Geodäsie beschäftigt sich mit der Vermessung der Erde. Als Vermessungstechniker /-in ist es somit deine Hauptaufgabe, Daten über Gelände, Katastervermessungen, Industrie- und Bauvermessungen, Rohstoff-Lagerstätten wie Bergwerke oder Steinbrüche und Umweltschutz zu erheben.

Berufsbild: Das macht ein /-e Vermessungstechniker /-in

Der Beruf des /-r Vermessungstechnikers /-in gehört zu den Berufen. Als technische /-r Angestellte /-r sind sie in Vermessungsämtern oder -büros für die Erhebung von Vermessungsdaten zuständig. Das bedeutet, sie vermessen zum Beispiel die Höhe und Breite eines Geländes, auf dem gebaut werden soll. Mit ihrer millimetergenauen Arbeit legen sie so den Grundstein für Bauvorhaben, Stadtpläne, Land- oder Seekarten. Aber auch dein Navi oder der Routenplaner im Internet würden ohne die Arbeit von Vermessungstechnikern /-innen nicht funktionieren. Auch wenn Schienen verlegt oder Straßen gebaut werden, sind sie mit ihren Fähigkeiten gefragt. Ebenso gehört es zu ihren Aufgaben, Privatgrundstücke auszumessen und somit Besitzfragen zu klären.

Mit welchen Tätigkeiten du dich als Vermessungstechniker /-in, veraltet auch Geodät /-in genannt, beschäftigst, hängt von deiner Fachrichtung ab. In deiner Ausbildung hast du die Möglichkeit, zwischen den Schwerpunkten Vermessung und Bergvermessung zu wählen.

Vermessungstechniker Vermessung

Entscheidest du dich für die Fachrichtung Vermessung, gehören folgende Aufgaben zu deinem Tätigkeitsbereich:

Lage- und Höhenmessungen im Gelände Archivierung und Auswertung der Messdaten Erstellung von Karten, Plänen und Katastern Vermessungstechniker Bergvermessung

Wählst du den Schwerpunkt Bergvermessung, umfasst dein Aufgabenfeld als Vermessungstechniker /-in diese Tätigkeiten:

Vermessung von Rohstoffvorkommen Archivierung und Auswertung der Messdaten Erstellen von Plänen, Karten und Risswerken Arbeitsorte

Um Messungen vornehmen zu können, müssen Vermessungstechniker /-innen natürlich vor Ort sein, das heißt, sie erledigen ihre Arbeit nicht nur im Büro vom Computer aus, sondern sind auch viel draußen unterwegs. Überwiegend angestellt sind sie im öffentlichen Dienst, etwa bei Vermessungsämtern, Bergbaubehörden, kommunalen Katasterämtern, Landesvermessungsämtern oder Behörden für Geoinformationen und Landentwicklung.

Geschichte

Auch wenn du als Vermessungstechniker /-in heute natürlich mit moderner Technik arbeitest, ist der Beruf schon sehr alt. Entstanden aus der Notwendigkeit, Land aufzuteilen, Grundstücksgrenzen festzulegen und Landesgrenzen zu dokumentieren, war der Beruf des Geodäten schon im Alten Ägypten sehr wichtig, auch weil dort die jährliche Überschwemmung des Nils Grenzen regelmäßig zerstörte. Schon 240 v. Chr. gelang dem hellenistischen Gelehrten Eratosthenes eine Messung des Erdumfangs, die dem tatsächlichen Umfang auf zehn Prozent nahekam.

Wichtigste Instrumente zur Ermittlung solcher Daten waren in der Antike Kalenderrechnung und Astronomie. In der Neuzeit sorgten dann exakte Rechenmethoden dafür, dass sich die Vermessungstechnik weiterentwickelte. Seit 1960 ermöglichten künstliche Erdsatelliten dann erstmals interkontinentale Messungen.

Ausbildung

Um Vermessungstechniker /-in zu werden, musst du eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Die Ausbildung erfolgt dual, also abwechselnd im Betrieb und in der Berufsschule. Dein Betrieb können Ämter im öffentlichen Dienst oder Planungs- und Ingenieurbüros sein.

Voraussetzungen

Wenn du eine Ausbildung zum /-r Vermessungstechniker /-in machen möchtest, solltest du mindestens einen guten Realschulabschluss haben. Besser noch sind deine Chancen auf eine Vermessungstechniker-Ausbildung, wenn du ein Abitur hast. Abiturienten /-innen erhalten sowohl im öffentlichen Dienst als auch in der gewerblichen Wirtschaft häufiger einen Ausbildungsvertrag. Da es sich um einen anspruchsvollen technischen Beruf handelt, sind deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz noch größer, wenn du gute Noten und Interesse in den Schulfächern Mathe, Geografie, Technik /Werken und Physik vorweisen kannst. Folgende Kenntnisse sind dabei besonders gefragt:

Algebra und Geometrie geografische Koordinatensysteme technisches Zeichnen Kenntnis physikalischer Gesetze und Zusammenhänge

Aber nicht nur fachlich solltest du gewisse Voraussetzungen mitbringen. Auch deine Gesundheit sollte nicht anfällig sein, da du nicht nur am Schreibtisch im Büro sitzt, sondern auch viel draußen unterwegs bist - und das bei jedem Wetter! Regen oder Kälte sollten dir also nichts ausmachen. Wenn du Rückenprobleme hast, ist der Beruf möglicherweise auch nicht geeignet für dich, denn die Instrumente und Geräte, die du zum Messen brauchst, müssen getragen und aufgestellt werden. Zwar sind die Geräte nicht so schwer, dass dich das abschrecken müsste, bei gesundheitlichen Problemen solltest du das aber in deine Überlegungen mit einbeziehen.

Darüber hinaus gibt es gewisse charakterliche Eigenschaften und Stärken, die dir bei diesem Job zugutekommen. Das sind zum Beispiel:

Sorgfalt und Genauigkeit räumliches Denken zeichnerisches Talent handwerkliches Geschick Affinität zu digitalen Medien technisches Interesse Ausbildungsinhalte

Wie du schon an den Voraussetzungen sehen kannst, ist der Beruf des /-r Vermessungstechnikers /-in ein sehr anspruchsvoller Beruf, der dir einiges abverlangt. Nach der bestandenen Abschlussprüfung verfügst du über Kenntnisse und Kernkompetenzen in Vermessung, Kartografie, Topografie, Vermessungstechnische Berechnungen sowie Geoinformationssysteme. Außerdem kennst du dich in Kartografie- und Vermessungssoftware aus, die du in deinem Berufsalltag brauchst.

Ausbildungsinhalte im Überblick
LehrjahrAusbildungsinhalte

1. Lehrjahr

Geodaten erfassen und bearbeiten, Verwendung und Präsentation von Geoinformationssystemen, Geodatenmanagement

2. Lehrjahr

Bestimmung von Referenzpunkten, geometrische Erfassung und Visualisierung von Objekten, Durchführung von Bauabsteckungen, Einrichtung und Nutzung von Geoinformationssystemen, ganzheitliche Prozesse des Vermessungswesens und des Geodatenmanagements

3. Lehrjahr

Verwendung von Grundbuch und Liegenschaftskataster, Durchführung von Liegenschaftsvermessungen sowie Bau-, Bauwerks- und Industrievermessung, Erstellung von Planungsunterlagen, Bauordnung, Bodenordnung und Grundstückswertermittlung

Gehalt

Das Gehalt eines / -r Vermessungstechnikers /-in beträgt im Schnitt 44.300 Euro brutto im Jahr. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 38.000 und 54.000 Euro brutto im Jahr. Das liegt daran, dass Vermessungstechniker /-innen sowohl im öffentlichen Dienst, etwa bei Landesvermessungs- oder Katasterämtern, als auch in der freien Wirtschaft, etwa in Ingenieurplanungs- oder Architekturbüros, arbeiten können. Außerdem ist das Vermessungstechniker-Gehalt abhängig davon, ob nach Tarifvertrag bezahlt wird.

Ausbildungsgehalt

Im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen wird die anspruchsvolle Ausbildung auch mit einem vergleichsweise hohen Ausbildungsgehalt entlohnt. Das gilt vor allem, wenn du deine Ausbildung im öffentlichen Dienst machst, denn dort wirst du nach Tarifvertrag bezahlt. Im ersten Lehrjahr liegt dein Gehalt somit bei durchschnittlich 670 bis 840 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr steigt dein Azubigehalt dann auf einen monatlichen Durchschnittsverdienst von 720 bis 890 Euro brutto. Mit im Schnitt 780 bis 940 Euro kannst du dann im dritten und letzten Ausbildungsjahr rechnen.

Machst du deine Ausbildung in einem Architektur- oder Planungsbüro, kann dein Gehalt anders ausfallen, da in der freien Wirtschaft nicht in allen Unternehmen ein Tarifvertrag gilt. Hier sind sowohl höhere als auch niedrigere Ausbildungsgehälter möglich. Du solltest dich also schon vor Beginn deiner Ausbildung gut über die entsprechende Vergütung informieren.

Einstiegsgehalt

Wie in der Ausbildung so kommt es auch bei deinem Berufseinstieg darauf an, ob du dich für eine Stelle in der freien Wirtschaft oder im öffentlichen Dienst entscheidest. Im öffentlichen Dienst legt der Tarifvertrag dein Gehalt fest. Er gruppiert dich als Berufseinsteiger /-in meist in die Entgeltgruppe 5 ein, sodass du mit einem Einstiegsgehalt von ungefähr 2.200 Euro brutto im Monat rechnen kannst. Das Gute an einem Job im öffentlichen Dienst: Dein Gehalt erhöht sich regelmäßig, denn auch das regelt der Tarifvertrag. So kannst du als Vermessungstechniker /-in je nach Schwierigkeit deiner Tätigkeit bis in die Entgeltgruppe 9 aufsteigen. Das entspricht einem Bruttogehalt von rund 3.500 Euro im Monat.

Als technischer /-e Angestellte /-r mit abgeschlossener Ausbildung kannst du dich auch bei Ingenieur-, Architektur- oder Planungsbüro bewerben. Dort ist dein anfänglicher Verdienst mit etwa 1.600 bis 2.400 Euro in der Regel meist zunächst niedriger und auf jeden Fall Verhandlungssache.

Gehaltsaussichten

Im öffentlichen Dienst sind dir aufgrund des Tarifvertrags regelmäßige Gehaltserhöhungen sicher. Als Vermessungstechniker /-in im öffentlichen Dienst kannst du maximal 3.500 Euro verdienen. Arbeitest du in einem Planungs-, Ingenieur- oder Architekturbüro, das nicht nach Tarifvertrag zahlt, musst du dein Gehalt verhandeln. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 38.300 Euro und 54.800 Euro brutto im Jahr. Weiterbildungen können dein Gehalt aufbessern. Je nach Berufserfahrung, Standort und Qualifikationen kannst du so in der freien Wirtschaft langfristig eventuell mehr verdienen als im öffentlichen Dienst.

Weiterbildungen

Als Vermessungstechniker /-in hast du verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Zum einen kannst du eine Techniker Ausbildung absolvieren. Durch diese Weiterbildung erwirbst du den Titel "staatlich geprüfte /-r Techniker /-in" und qualifizierst dich als gefragte Fachkraft auch für Führungspositionen. Du kannst mit einem Techniker Gehalt von durchschnittlich 3.500 Euro brutto im Monat rechnen.

Weiterbilden kannst du dich auch mit einem Studium. So gibt es beispielsweise den Studiengang Geodäsie. Mit ihm darfst du dich Vermessungsingenieur /-in nennen und dich auf ein gutes Gehalt einstellen. Der Beruf des /-r Ingenieurs /-in gehört zu den bestbezahlten Berufen.

Aussichten

Gemessen wird immer, denn es gibt immer Bauvorhaben oder Grundstücksfragen, die umgesetzt oder geklärt werden sollen. Aber nicht nur deswegen sind die Berufsaussichten für Vermessungstechniker / -in sehr gut. Die Branche hat große Nachwuchssorgen. Mit abgeschlossener Ausbildung ist die ein Job in der Regel so gut wie sicher.

Alternative Berufe

Ein technischer Beruf ist genau dein Ding, es muss aber nicht unbedingt eine Tätigkeit als Vermessungstechniker / -in sein? Vielleicht sind diese Alternativen etwas für dich:

Veranstaltungstechniker /-in

Als Veranstaltungstechniker / -in erarbeitest du Veranstaltungskonzepte und planst vom Transport über Aufbau und Energieversorgung alles, was für das Gelingen eines Events nötig ist. Wenn du gerne organisierst und Verantwortung übernimmst, könnte dieser Beruf etwas für dich sein.

Zahntechniker /-in

Im Berufsalltag des / der Zahntechnikers /-in dreht sich alles um Kiefer und Zähne. Am Computer erstellst du Modelle für Gebisse oder Zahnspangen, die du dann per Hand herstellst. Handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und Sorgfalt sind in diesem Beruf sehr wichtig. Hast du die Zahntechniker Ausbildung erfolgreich bestanden, wartet ein Zahntechniker Gehalt von durchschnittlich 38.000 Euro brutto im Jahr.

Kältetechniker /-in

Kältetechniker /-innen arbeiten in Betrieben, die Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen planen, montieren und warten, etwa spezialisierte Handwerksbetriebe oder größere Unternehmen der Gebäudetechnik. In diesem Beruf vereinst du technisches mit handwerklichem Know-how.

Tontechniker /-in

Damit der Sound von Filmen, Tonträgern oder Live-Übertragungen bei uns ankommt, braucht es Fachleute, die sich um die richtige Technik kümmern. Das machen Tontechniker /-innen. Sie sind für die Beschaffung, den Aufbau und die Bedienung in Ton- oder Synchronstudios, bei Kultur- oder Unterhaltungseinrichtungen sowie Veranstaltungsagenturen zuständig.

Die wichtigsten Fragen zum Beruf des /der Vermessungstechnikers /-in Was macht man als Vermessungstechniker /-in?

Als Vermessungstechniker /-in bist du für die Vermessung von Lage und Höhe im Gelände und die Erfassung und Verarbeitung von Daten für Baupläne, Landkarten, Grundstücke sowie Liegenschaftskataster zuständig.

Wie viel verdient man als Vermessungstechniker /-in?

Die Gehaltsspanne liegt zwischen 38.300 Euro und 54.800 Euro brutto im Jahr. Es kommt darauf an, ob du im öffentlichen Dienst oder der freien Wirtschaft beschäftigt bist.

Wie werde ich Vermessungstechniker /-in?

Um Vermessungstechniker /-in zu werden, musst du eine dreijährige duale Ausbildung abschließen. Darauf aufbauen kannst du Weiterbildungen, wie eine Techniker Ausbildung oder ein Studium.

Überblick

Vermessungstechniker /-innen sind für die Vermessung von Gelände zuständig. Sie erfassen und verarbeiten Messdaten. Sie arbeiten im öffentlichen Dienst oder der freien Wirtschaft. Voraussetzungen für die Ausbildung sind mindestens ein guter Realschulabschluss sowie gute Kenntnisse in Physik, Mathematik und Geologie. Der Arbeitsplatz eines /-r Vermessungstechnikers /-in ist drinnen und draußen. Als Weiterbildung bieten sich eine Ausbildung zum /-r Techniker /-in oder ein Studium an. Selbsttest
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