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E-Bikes und Pedelecs: Bosch treibt Fahrräder an

Die CX Line von Bosch ist für sportliche Radfahrer gedacht

"Wir müssen deutlich machen, dass man trotz Motorunterstützung sportlich unterwegs ist und eben Fahrrad fährt", sagt Claus Fleischer, Geschäftsführer von Bosch E-Bike Systems, während einer Jubiläumsveranstaltung in Stuttgart. Man feiert gleichzeitig den zehnten Geburtstag und präsentiert Neuheiten für das Modelljahr 2020.

Fleischer ist durchaus zum Feiern zumute. Als er mit seinem kleinen Team 2009 anfing, wurden 150.000 E-Bikes in Deutschland verkauft. Im vergangenen Jahr waren es 980.000, ein Plus von 36 Prozent im Vergleich zu 2017. Bosch beliefert rund 70 Fahrradmarken. Doch das schwäbische Unternehmen hat auch zu kämpfen: Der Profi-Radsport soll E-Bikes akzeptieren. Tuning an den Motoren muss verhindert werden, weil man strengere Auflagen des Gesetzgebers fürchtet.

Es beginnt beim Namen: 99,5 Prozent der verkauften E-Bikes sind eigentlich Pedelecs (Pedal Electric Cycle). Der Motor darf 250 Watt Leistung liefern und den Fahrer bis Tempo 25 km/h unterstützen. Danach schaltet er sich ab. Pedelecs darf man ohne Helm und zusätzliche Versicherung fahren.

Lediglich ein halbes Prozent gehört zu den S-Pedelecs. Der Motor darf 500 Watt leisten und bis 45 km/h unterstützen. Hier gilt für den Fahrer Helmpflicht, er benötigt eine Haftpflichtversicherung sowie ein kleines Versicherungskennzeichen. In geschlossenen Ortschaften darf man damit keinen Fahrradweg benutzen. Nur Zweiräder, die durch einen Drehgriff oder Schaltknopf von allein fahren, sind eigentlichen E-Bikes beziehungsweise Leichtmofas. So wie beim Elektroauto alle Welt von Batterien statt Akkus spricht, ist es eben auch bei E-Bikes und Pedelecs.

Kleinerer Motor mit mehr Leistung

BWI GmbH, Bonn TAG24 NEWS Deutschland GmbH, Dresden

Die CX-Motoren der Performance Line von Bosch sollen ab Modelljahr 2020 vor allem eine sportliche Klientel begeistern. Nur wenige, die am Wochenende mit ihrem Mountainbike auf Berge oder in Wäldern unterwegs sind, setzten bislang auf Unterstützung. Das Magnesiumgehäuse des Motors hat eine um fast 50 Prozent reduzierte Baugröße und wiegt nur 2,9 kg. Doch liefert der Motor 75 Newtonmeter Drehmoment und 340 Prozent Unterstützung bei der Trittleistung.

Noch stärker ist das bei der Cargo Line für Lastenräder. Bei ansonsten identischen Werten liefert dieser Motor 400 Prozent. Die Trittkraft des Fahrers wird also mit der vierfachen Kraft unterstützt. Fleischer setzt große Stücke auf Cargo-Bikes in Städten. Sei es als Ersatz für das Zweitauto der Familie oder für kommerzielle Lieferdienste.

Für sportliche Mountainbike-Fahrer bietet Bosch erstmals eine E-Suspension an.

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