Transkript zur Wahlarena mit Frank Stronach auf Puls 4 am 9. September 2013. Moderation: Thomas Mohr, Peter Rabl Publikumsmoderation: Gundula Geiginger
Interview Montag, 9. September 2013, 22:05 Uhr Wahlarena, Puls 4 Quelle: http://www.puls4.com/video/... Transkript durch: Dieter Zirnig
Anmerkung: Die Wahlarena-Diskussion hat 60 Minuten gedauert. Dementsprechend (ewig) lang und sehr, sehr interessant ist auch das Transkript ausgefallen. Mögen Sie mir allfällige auftauchende Rechtschreib- oder Wortverständnisfehler verzeihen und mitteilen, damit es gut wird. Und: Nicht vergessen - wählen gehen!
Frank Stronach: Guten Abend.
Thomas Mohr: Guten Abend Herr Stronach. Herzlich Willkommen in der Wahlarena.
Frank Stronach: Sie haben gesagt, ich kann ein Bier haben.
Thomas Mohr: Wer hat das gesagt?
Frank Stronach: Vorne die...
Thomas Mohr: Das ist zum Nachfeiern Ihres Geburtstags vielleicht? Nachträglich noch alles Gute zum Geburtstag.
Frank Stronach: Naja, aber. Ein Glasl Wasser.
Thomas Mohr: Sind Sie sicher, dass Sie ein Bier wollen? Vielleicht nach der Sendung?
Frank Stronach: Nein, nein. Sie hat nur mal gefragt, ob ich andere Wünsche habe. Ich habe gesagt, vielleicht ein Bier.
Thomas Mohr: Vielleicht ein Bier. Vielleicht ein bisschen später. Wir merken jedenfalls Ihren Wunsch einmal vor.
Frank Stronach: Sehr gut.
Thomas Mohr: Ganz kurz möchte ich noch die Spielregeln erläutern. Die Fragen kommen aus dem Publikum. Die BürgerInnen und Bürger stellen Ihnen die Fragen. Es gibt nur eine Einschränkung: Wenn Sie länger brauchen als eine Minute für Ihre Antwort auf die Frage, dann taucht dieses dezente Lichtsignal auf. Das ist jetzt kein Vorwurf gegen Sie, dass haben wir noch in jeder Wahlarena gebraucht, damit es keine Wahlreden gibt und möglichst konkrete Antworten von Ihnen kommen. Und dann kommen Peter Rabl und ich ins Spiel und stellen gegebenenfalls Nachfragen. Soweit alles klar?
Frank Stronach: Es ist alles klar.
Tagcloud der von Frank Stronach verwendeten Wörter in der Wahlarena GleichberechtigungThomas Mohr: Dann kann die Wahlarena beginnen. Gundula, die erste Frage bitte.
Gundula Geiginger: Ja, die erste Frage kommt gleich aus der zweiten Reihe von...
Publikum: Guten Abend, Herr Stronach. In Österreich haben wir ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von etwa 2.500 Euro. Was etwa 1.700 Euro Netto ergibt. Frauen liegen noch ziemlich weit darunter. Sollten Sie in die Regierung einziehen: Was wollen Sie daran ändern?
Frank Stronach: Ja. Wir wollen die Wirtschaft ankurbeln. Und die Verwaltung abbauen. Und wir haben so viele Funktionäre. Wir müssen uns vorstellen, von der Bevölkerung sind es 20 % Funktionäre. Und die haben die anderen in Geiselhaft. Die ganze Bevölkerung.
Gundula Geiginger: Herr Stronach, darf ich Sie ganz kurz unterbrechen. Ich glaube, die Frage war, was Sie konkret an dem Steuermodell...
Frank Stronach: Ich habe schon gehört, was die Frage... Ich verstehe die Frage. Und ich gebe die richtige Antwort.
Frank Stronach: Ihr wollts immer etwas anderes hören, damit die Öffentlichkeit nicht informiert ist um was es wirklich geht.
Gundula Geiginger: Ich wollte nur, dass wir in einer Minute fertig werden mit der Beantwortung.
Frank Stronach: Naja, wenn Sie mich unterbrechen, kann ich nicht in einer Minute fertig werden.
Gundula Geiginger: Gut, dann starten wir jetzt noch einmal.
Frank Stronach: Das ist eine wichtige Frage. Wie können Leute mehr verdienen, war die Frage. OK, die Frage war nur: Die Wirtschaft ankurbeln und die Verwaltung abbauen. Und wir haben zu viele Verwalter, zu viele Funktionäre. Alle sind Zwangsmitgliedschaften. Das müssen wir einmal verstehen. Von der Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer. Alles ist Zwangs... Bauernkammer. Es ist alles Zwangsmitgliedschaft. Wie kann das funktionieren?
Gundula Geiginger: Ist Ihre Frage damit beantwortet?
Publikum: Mich würde interessieren, wie sich das zum Beispiel auf mein Nettoeinkommen in Zahlen auswirken würde?
Frank Stronach: Wir.. Es ist... Wir müssen die Wirtschaft... Wenn die nicht funktioniert, bricht alles zusammen. Und wir machen jetzt jede Stunde, wo wir hier sind, kostet das schon fast eine Million in Zinsen. Also, wie kann das aufgehen? Also, die... Wir haben jetzt schon über fast 240 Milliarden Schulden und die Regierung hat uns wieder verpflichtet. Wenn ich mir die ganzen Verpflichtungen anschaue, sind schon wieder 63 Milliarden. Und wie kann das sein. Ich glaube, da müsste eine Sammelklage sein, die in die Politiker, dass sie die Jugend, also die...
Peter Rabl: Das blaue Licht. Das blaue Licht leuchtet. Und ich würde Sie gerne...
Frank Stronach: Aber da muss man dazuzählen...
Peter Rabl: Ich würde Sie bitten...
Frank Stronach: Ich wurde unterbrochen...
Peter Rabl: Das blaue Licht hat Sie unterbrochen.
Frank Stronach: Nein.
Peter Rabl: Sie haben nochmals angefangen.
Thomas Mohr: Sie haben nochmals gestartet. So fair waren wir schon.
Frank Stronach: Ja, fangen wir an. Ich wurde unterbrochen.
Peter Rabl: Aber, Sie haben die Zeit oben drauf bekommen. Ich komme auf die eigentliche Frage zurück. Nämlich, die Lohn- und Einkommenssteuer. Die Einnahmen aus Lohn- und Einkommenssteuer sind in den letzten drei Jahren dreimal so viel gestiegen, wie die Einnahmen aus den Vermögenssteuern. Nein, aus den Unternehmenssteuern. Pardon. Die Gewinne der Unternehmen sind allerdings viel stärker gestiegen als die Lohneinkommen. Finden Sie das fair, diese ungleiche Belastung?
Frank Stronach: Ja, die, Arbeiter haben weniger Geld gekriegt. Und viele Betriebe, die Staataufträge haben, haben natürlich viel dazuverdient.
Peter Rabl: Ich habe gemeint: Die steuerliche Belastung ist so unterschiedlich. Finden Sie das fair?
Frank Stronach: Die steuerliche Belastung ist, ja, ich glaube, wenn die steuerliche Belastung zu groß ist, dann sterben alle.
Peter Rabl: Eine andere Ungleichheit ist, dass Superreiche wie Sie, in der Relation relativ wenig Steuern zahlen. Es gibt keine Vermögenssteuern, keine Erbschaftssteuern. Auch nach Ihrem Konzept soll das so bleiben.
Frank Stronach: Nein, nein, nein, nein. Bitte, sagen Sie nicht, was mein Konzept ist. Sie geben Worte, die ich gar nicht gesagt habe. Bleiben Sie bei der Wahrheit.
Peter Rabl: Ich habe Ihr Konzept gelesen, Herr Stronach.
Frank Stronach: Nein, nein, nein. Welches Konzept.
Peter Rabl: Das Grundkonzept.
Frank Stronach: Nein, nein, nein, nein. Das wurde nicht... Was das Grundkonzept ist: Wir haben jetzt die Steuergesetze vollkommen [nicht verständlich] sind. Voller Schlupflöcher, voller Privilegien. Und wir sagen: Jaja, wenn jemand die Hauptschule absolviert hat, soll er eine Steuererklärung ausfüllen können. Die zwei wichtigsten Punkte in unserer Steuergesetzgebung würde sein: Eine Firma, die würde nur, die ihren Profit in Österreich investiert, würde nur 10 % Steuer zahlen. Das können Sie an die Arbeit weiter geben. Weil die Arbeiter haben ein moralisches Recht, einen Teil des Profites, den sie durch ihren Fleiß miterworben haben. Und die Firmen, die ihren Profit im Ausland investieren, sollen die vollen Steuern zahlen und können die Verluste nicht mehr abschreiben, gegen die Gewinne in Österreich. Und das ist ein Verrat an die Arbeiter. Und das ist ein Anreiz für Firmen ins Ausland zu gehen. Vollkommen falsch, idiotisch und fast verbrecherisch.
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