Die Prügelspielreihe "Mortal Kombat" startet neu und setzt wie eh und je auf übertriebene Gewalt. Nur diesmal will niemand das Spiel verbieten. Was hat sich verändert?
Wenn Schädel aus dem Torso gerissen werden und die Wirbelsäule noch daran baumelt, ist Jordan Wagner fasziniert. Zumindest, wenn es um Mortal Kombat geht. "Ich liebe es aus einer anatomischen Sicht", sagt Wagner, der in einer Notaufnahme in Kalifornien arbeitet. Auf seinem YouTube-Kanal analysiert der Unfallarzt die sogenannten fatalities, für die Fans die Fighting-Game-Reihe lieben. Das sind besonders brutale Aktionen, die durch geheime Tastenkombinationen aktiviert werden. Das US-amerikanische Entwicklerstudio NetherRealm Studios um Seriengründer Ed Boon hat einen grotesk ekligen Einfallsreichtum, was die fatalaties angeht: Da werden Brustkörbe herausgerissen, Gegner in schwarze Löcher gedrückt und in Röntgenaufnahmen zersplittern Schädel. Unfallarzt Wagner hat daran seine professionelle Freude.