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Unternehmen als Community-Zentren

Am Arbeitsplatz geht es in Zukunft um die Betreuung der Mitarbeiter. Büros dienen nicht mehr als Orte der Produktivität, sondern spielen auch eine wichtige Rolle für die Identifikation mit dem Unternehmen und den Austausch von Ideen.

Vielleicht liegt die Lösung für glückliche Angestellte irgendwo dazwischen. Stellen wir uns Deutschland in zehn, fünfzehn Jahren vor: Dank Glasfasernetz hat sich die Cloud-Technologie durchgesetzt. Wir sind nahtlos drahtlos. Künstliche Intelligenz übernimmt Routinearbeiten wie Buchhaltung und Übersetzungen für uns. Wir kommunizieren per Videokonferenzen und soziale Medien, tauschen Arbeitsmaterialien über die Cloud aus und sind mit Spracherkennung effizienter bei der Arbeit. Die dadurch gewonnene Zeit können wir für Kreativität und Innovation nutzen.

Das Problem ist das System

„Die Anforderungen wandeln sich sehr stark. Man arbeitet nicht mehr für sich am Arbeitsplatz, sondern sehr vernetzt. Deshalb muss man aber in Zukunft noch viel mehr weitläufig gebildet sein“, sagt der deutsche Zukunftsforscher Gunter Dueck. Man müsse verschiedene Disziplinen, verschiedene Kulturen, verschiedene Technologien kennen, sagt Dueck. „Wir haben ein Systemproblem, vor allem im heutigen Bildungssystem“.


Das Büro wird zum Community-Zentrum. © Christoph Neumann

Der Mitarbeiter steht im Mittelpunkt

In Zukunft kann das System aber auch entlastet werden: Sogenannte „Care-Dienstleister“ sorgen sich um die Mitarbeiter und nicht mehr um die Organisation der Arbeit. In den neuen Bürogebäuden stehen Mensch und Umwelt im Mittelpunkt. Produktion und Dienstleistung sind ein Gebilde geworden, in dem sich ganz neue Jobs versammeln. Wissensarbeiter sind in der Mehrzahl und können von überall aus arbeiten.

Einige wenige Mitarbeiter übernehmen Kontrollfunktionen von Maschinen in Produktionsstätten. Deshalb splitten Unternehmen ihre Standorte in sogenannte „Social Centers”, in denen Kinder gehütet, Brainstormings gemacht oder Anlässe gefeiert werden. Es gibt fast nur noch freie Mitarbeiter mit verschiedenen Auftraggebern und hochqualifiziertem Wissen.

Die Arbeit als Social Network

In naher Zukunft wird es immer mehr Unternehmen geben, die sich mit „Remote-friendly“-Arbeitsmodellen positionieren. Sie bekennen sich zu dem Arbeitsmodell des angenehmen ortsungebundenen Arbeitens und setzen es für die Akquisition von Kunden und Mitarbeitern ein. Unternehmen sind nicht mehr Unternehmen, sondern Netzwerke für Teams. Diese Teams sind weltweit verknüpft, Zeit und Ort spielen keine Rolle mehr.

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