Die Coronakrise hat in den vergangenen Tagen überwiegend für schlechte Nachrichten gesorgt. Doch gibt es an vielen Ecken und Enden Hoffnung und Zuversicht. Das zeigen diese sieben guten Nachrichten aus Niedersachsen.
1. Niedersachsen ist solidarischGerade um Älteren oder Menschen mit Vorerkrankungen unter die Arme zu greifen, organisieren sich Tausende Menschen in Niedersachsen. Allein in Hannover haben sich im Laufe der Woche rund 3500 Leute bei der Initiative „Solidarität statt Hamsterkäufe" gemeldet und Hilfe angeboten, erzählt Jonas Negenborn. Der 26-jährige Student hat das Projekt mit Freunden privat organisiert. Hilfsbedürftige könnten unter Tel. 0 1525/7 87 81 24 anrufen und würden vermittelt. Sein Wunsch: „Ich hoffe generell, dass sich Solidarität über Corona heraus bei den Menschen im Alltag etabliert."
Am Freitag kündigten zudem einige Autobauer, darunter der Wolfsburger Volkswagenkonzern, an, mehrere Hunderttausend Atemschutzmasken an Behörden und Kliniken zu spenden.
2. Kultur geht auch im WohnzimmerKeine Kulturveranstaltungen - kein Problem. Der hannoversche Musikprofessor und Starpianist Igor Levit setzt sich fast jeden Abend an seinen Flügel und überträgt das im Internet. Hingebungsvoll spielt er Bach, Beethoven oder Schubert für sein virtuelles Publikum. Allein auf Twitter sehen ihm dabei regelmäßig mehr als 100 000 Menschen zu. „Es ist ein Experiment. Social Media Hauskonzert. Bis wir uns alle wieder gemeinsam, real, nah beieinander, versammeln und Kunst erleben können", schreibt er dazu.
3. Die Kirchen werden kreativDie Bistümer Hildesheim und Osnabrück wollen Gottesdienste angesichts der aktuellen Situation online übertragen. Wer die Andacht des evangelischen Pastors Michael Grimmsmann aus der St. Mariengemeinde in Bramsche-Ueffeln ( Landkreis Osnabrück) hören will, kann eine Telefonnummer anrufen. Und wem das gemeinsame Singen fehlt, kann dem Aufruf der Evangelischen Kirche folgen und täglich ab 19 Uhr auf dem Balkon „Der Mond ist aufgegangen" in den Himmel trällern.
4. Keine Versorgungsengpässe in SichtIn absehbarer Zeit muss niemand um seine Grundversorgung fürchten. „Die Lager sind voll", sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack. Auch Toilettenpapier stehe genug zur Verfügung. Wichtig sei, auf Hamsterkäufe zu verzichten, um kurzfristige Engpässe zu vermeiden. Auch Ministerpräsident Stephan Weil ( SPD) betonte am Donnerstag, dass die Lebensmittelproduktion unverändert hoch sei und die Lieferketten funktionierten.
5. Der Frühling kommtDie Vögel zwitschern, überall blüht es: Es wird Frühling. Auch wenn Menschenansammlungen gemieden werden sollen, sind Waldspaziergänge oder einsame Ausflüge an den Strand erlaubt. Wer draußen die Natur genießen möchte, sollte aber auf seine Mitmenschen achten, wie der Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums, Oliver Grimm, betont. Er appellierte an alle, die Abstandsgebote einzuhalten.
6. Weniger Verkehr auf den StraßenEs ist spürbar weniger los auf Niedersachsens Straßen. Die Polizeidirektionen im Land vermelden weniger Unfälle und weniger Staus, der Berufsverkehr in Hannover fällt größtenteils aus. Ob dadurch Luft- und Lärmbelastung mittelfristig zurückgehen, kann derzeit aber noch nicht verlässlich bestimmt werden, wie das Umweltministerium mitteilt.
7. Schnelles Internet trotzt VirusWer im Homeoffice ist, braucht schnelles Internet. Gerade in ländlichen Gebieten ist das nicht selbstverständlich. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg erhalten in diesen Wochen etliche Haushalte einen Breitbandanschluss. Die Arbeiten werden trotz Coronakrise nicht eingestellt, teilt der Landkreis mit. Auch im restlichen Niedersachsen steht dem schnellen Internet kein Virus im Weg: „Der Breitbandausbau wird weiter fortgeführt", sagt eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums.