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"Nicht mit uns" - Rami Ali über Alltagsrassismus

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Das Netzwerk nichtmituns.org wird 2018 gegründet. Rami Ali ist einer der Gründer, die Plattform richtet sich gegen Rassismus und Diskriminierung in der Gesellschaft. Auslöser für die Gründung ist der Vorfall von T-Ser, der gemeinsam mit seinen Kolleg*innen im Spätsommer von Polizist*innen im Park nach dem Ausweis gefragt wird – ohne ersichtlichen Grund und aus rassistischem Motiv, sagen die Musiker*innen. Sie nehmen die Polizeibefragung auf Video auf und stellen sie ins Netz, wo die Geschichte schnell viral geht.
Rami ist an der Verbreitung dieser Videos beteiligt. Wir treffen Rami, um mit ihm über Alltagsrassismus in der Gesellschaft zu reden und seine Erfahrungen damit.

Hintergrund:

Rassistische Vorfälle

Der Anti-Rassismus-Verein ZARA dokumentiert im Jahr 2017 1.162 rassistische Vorfälle. Besonders stark war der Hass im Netz und rassistische Äußerungen gegen Muslime. Die Anfeindungen gehen dabei von Beleidigungen und Herabwürdigungen bis hin zu direkten Aufrufen zur Gewalt. ZARA leistet seit 1999 Anti-Rassismusarbeit und hat zum Ziel, eine rassismusfreie Gesellschaft in Österreich zu fördern.

Gefühlte Integration

Wie die Bevölkerung die Willkommenskultur sieht? Nur 6% finden die Integration „sehr gut“, 13% finden sie „sehr schlecht“. 42% sagen, dass sie „eher gut“ funktioniert und 39% finden sie „eher schlecht“. Bei der Befragung wurden sowohl Österreicher*innen als auch Österreicher*innen mit Migrationshintergrund befragt. Auffallend ist der Anstieg bei der Einschätzung, ob sich der Zustand verschlechtert habe. Hier antworten 45% mit ja, 43% finden das Zusammenleben gleichbleibend und 12% verorten eine Verbesserung. Verglichen mit 2010 ist der Gesamteindruck jedoch positiver, in diesem Jahr fanden noch 69% der Befragten, dass „die Integration von Migrant*innen eher schlecht oder sehr schlecht funktioniert“.

Zuhause oder nicht?

91% der Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich in Österreich zu Hause. Auch hier verbesserte sich das Gefühl um 15% im Vergleich zum Jahr 2010.

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x  Schwerpunkt „Willkommenskultur und Alltagsrassismus“

In diesem journalistischen Projekt wird die Auseinandersetzung der österreichischen Gesellschaft mit dem Thema Migration beleuchtet. Drei Jahre nachdem das Wort „Willkommenskultur“ in aller Munde gekommen war, haben sich die beiden Journalistinnen Dani Krenn und Lisa Lugerbauer für den Zeitraum eines halben Jahres intensiv mit diesem Begriff auseinandergesetzt. Ihr Ziel war es, die Willkommenskultur durch die Beleuchtung aus unterschiedlichen Blickwinkeln eine Kontur zu verleihen. Das Projekt ist mit den zehn verschiedenen Stimmen nicht abgeschlossen, es wird sich mit immer neuen Stimmen zur Willkommenskultur zumindest noch bis Sommer fortsetzen.
 
In zehn Podcasts sprechen sie mit Menschen, die unterschiedliche Aufenthaltstitel haben, mit Vertreter*innen diverser Einrichtungen wie etwa der Diakonie sowie mit Personen, die sich dem Thema wissenschaftlich und folglich soweit wie möglich emotionslos annähern. Aufbereitet werden die einzelnen Episoden mit online beigestellten, aktuellen Statistiken. Denn wenn auch aktuell viele Menschen von der Rechtsberatung für Asylwerber*innen hören, was dies wirklich bedeutet und in welchem großen Zusammenhang dies für einen Rechtsstaat, nicht nur auf moralischer Ebene, von Bedeutung ist, verstehen die Hörer*innen erst nach den Erklärungen des Rechtsexperten der Diakonie, Christoph Riedl. 

Das Format Podcast ist gerade für dieses Thema das passendste, da über die Stimme nicht nur Emotionen und Stimmungen transportiert werden können, sondern es auch den Hörer*innen die Möglichkeit bietet, in ein Gespräch einzutauchen, das sie möglicherweise selbst noch nicht geführt haben, aber wollen. Mit den zehn Podcast-Folgen ermöglichen wir unseren Hörer*innen, sich mit uns und unseren Gesprächspartner*innen an einen Tisch zu setzen.