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Du bist Gründer? Das kannst du von der Bits & Pretzels lernen

Das Start-up-Festival konnte mehrere Tage lang mit geballter Unternehmer-Expertise aufwarten. Wir haben aus den zahlreichen Tipps und Tricks eine kleine Übersicht erstellt.

Unternehmer-Tipps von den Festival-Gründern und Prominenten, davon hatte die diesjährige Bits & Pretzels jede Menge zu bieten. Unter Ihnen Stars wie Kevin Spacey, Stefan Raab, Oliver Kahn und Philipp Lahm. Allen gemein war der Aufruf zu Wagnis, Mut und Leidenschaft, gegebenenfalls auch gegen den Rat erfahrener Unternehmer. Aber von Anfang an.

Tue nur das, was du auch selber magst

Stefan Raab eröffnete das Festival mit einem amüsanten, aber auch lehrreichen Beitrag. Die wichtigsten Hinweise, die er den Gründern im Publikum mit auf den Weg gab, beschäftigten sich vordergründig damit, den eigenen Weg zu finden, manchmal auch entgegen dem Rat erfahrenerer Unternehmer und Investoren. Wichtig sei dabei vor allem, nur Dinge anzugehen, auf die man selbst wirklich Lust hat. Vielseitigkeit, Neugierde und Hartnäckigkeit hob er als notwendige Kriterien für unternehmerischen Erfolg hervor.

"Sometimes it's about people"

Hollywood-Schauspieler Kevin Spacey, der sich in diesem Jahr offiziell dem Gründerteam der Bits & Pretzels angeschlossen hat, fügte Raabs Aussage eine weitere Komponente hinzu. Als erfahrener Investor lege er nicht immer nur Wert auf eine gute Idee, sondern oft sei es auch der Gründer selbst, der Interesse wecke und ein gewisses Potenzial verspreche: "Sometimes it's the individual that's worth investing in."

Niederlagen sind wertvoll

Im Gespräch mit Rolf Schrömgens (Gründer von trivago) und Lukasz Gadowski (Mitbegründer von Delivery Hero) konnte Spacey aber auch den beiden CEOs hilfreiche Hinweise entlocken. So wies Schrömgens daraufhin, dass er bis zu seiner ersten erfolgreichen Unternehmung zunächst einige Niederlagen einstecken musste, daraus aber auch viel gelernt habe. Wichtig sei es außerdem, im Angesicht von Finanzierung weiterhin "smart" zu handeln und die Geldressource nicht überstürzt für zu viele Dinge gleichzeitig aufzuwenden.

Eine Idee auch mal aufgeben

Gadowski seinerseits wies daraufhin, dass man als Gründer und Unternehmer wissen müsse, wann eine Idee keinen Sinn mache. Diese aufzugeben wäre aber dann kein Rückzug vom Unternehmertum, sondern lediglich eine Umorientierung.

Scheitern nicht verharmlosen

Auch von eher unerwarteter Seite gab es Nützliches für Gründer-Ohren. Oliver Kahn, ehemaliger Profi-Fußballer, hat im Oktober 2016 die Plattform "goalplay" gegründet, ein Lernportal für angehende Torhüter im Jugend- und Amateurbereich. Im Übrigen nicht das erste Unternehmen, das er ins Leben gerufen hat.

Im Laufe seiner Unternehmerkarriere hatte auch Kahn mit Niederlagen zu kämpfen, die dazugehören, die man ihm zufolge allerdings auch nicht bagatellisieren sollte. Weitermachen erfordere nämlich viel Kraft und ein gutes Umfeld. Deshalb legt der Ex-Torhüter auch viel Wert auf das richtige Team, am besten Menschen, die über die "operativen Eier" verfügen, Dinge anzupacken und durchzusetzen. Es würde sich lohnen, zusammen auf gemeinsame Ziele hinzuarbeiten.

Stehe hinter deinen Entscheidungen

Mit Philipp Lahm meldete sich auf der Bits & Pretzels noch ein weiterer Vertreter der Sport- und Fußball-Rige zu Wort. Als Partner des Start-ups "Fanmiles", einem Kundenbindungsprogramm für Fußballbegeisterte, setzt Lahm ebenso wie Kahn auf Teamspirit, aber vor allem auf Leidenschaft und Motivation. Wenn es menschlich passt und Idee und Vision gegeben sind, sei dies eine gute Grundlage.

Eine gewisse Struktur dürfe der Leidenschaft natürlich nicht fehlen. Für Lahm sind besonders Zwischenziele essentiell, die auf dem Weg zum großen Ziel systematisch abgearbeitet werden sollten. Dazu müssten Bereiche eines jeden Mitarbeiters genauestens definiert werden, damit sich jeder in seinem Raum so frei wie möglich bewegen kann.

Lahms Partner wollten selbst zwar keinen konkreten Ratschlag geben, betonten aber, dass Gründer an ihre Vision glauben und diese gleichzeitig kritisch hinterfragen sollten. Gründer müssten hinter ihren Entscheidungen stehen und dürften sich nicht zu stark von anderen reinreden lassen.

Fazit

Eine gute Idee reicht noch lange nicht aus, um ein erfolgreiches Unternehmen aus dem Boden zu stampfen. Für alle, die sich ernsthaft damit auseinander setzen, ist dies wahrscheinlich keine Neuigkeit. Auch die persönlichen Erfahrungen, die prominente Sprecher und Wirtschaftsexperten auf der Bits & Pretzels mit dem Publikum geteilt haben, müssen nicht zwangsweise weiterführend sein. Zumindest aber zeigen sie auf, dass Unternehmensgründer viele Erlebnisse und Grundsätze teilen, und das Wissen, dass es allen ungefähr gleich geht, könnte damit vielleicht eine kleine Hilfestellung leisten.

Hier deshalb noch einmal die wichtigsten Ratschläge im Überblick:

Tue nur, was du selbst gern machst. Sei vielseitig, neugierig und bleibe hartnäckig. Lerne aus Niederlagen, aber verharmlose sie nicht. Handele smart und überlegt. Wisse, wann du eine Idee aufgeben musst. Suche dir ein gutes Umfeld und Team. Bleibe leidenschaftlich und motiviert. Arbeite strukturiert und mit Zwischenzielen. Glaube an und hinterfrage deine Vision. Stehe zu deinen Entscheidungen, auch wenn dir andere reinreden.

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