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Penaltygate: Neymar und Edinson Cavani versöhnen sich bei PSG-Torgala

Getty Images

Penaltygate? Streit der Superstars? Nix da! Edinson Cavani überließ Neymar die Bühne, der Brasilianer verwandelte aus elf Metern, und Cavani war als erster Gratulant zur Stelle. Nach zwei Wochen des schwelenden Konflikts legten Neymar und Cavani beim französischen Glamour-Klub Paris St. Germain zumindest offiziell ihren Strafstoßstreit bei und sorgten bei der Torgala gegen Girondins Bordeaux für den emotionalen Höhepunkt.

"Mir ist bloß wichtig, dass die Elfmeter drin sind", sagte der erneut mit einem Machtwort geizende PSG-Trainer Unai Emery nach dem 6:2 (5:1)-Sieg am Samstag: "Das Wichtigste ist, dass die beiden ihre Möglichkeiten nutzen. Sie können beide Elfmeter schießen, und die Entscheidung liegt bei ihnen."

Cavani überlässt Neymar den Elfmeter

Die Entscheidung übernahm nun Cavani. Es lief die 41. Minute, Elfmeter für Paris. Die Fans im Prinzenpark skandierten "Cavani, Cavani", doch der stolze Uruguayer überließ 222-Millionen-Mann Neymar den Ball. Nach vollbrachter Tat nahm er seinen Sturmrivalen im eigenen Team lange in den Arm. Die "l'affaire du penalty" schien plötzlich ganz weit weg.

Dabei war es das Thema der vergangenen beiden Wochen, selbst die rauschhafte Champions-League-Gala gegen Bayern München stand fast im Schatten des Strafstoßstreits. Am 17. September hatte Neymar nach einem Elfmeterpfiff gegen Olympique Lyon den Ball gefordert, doch Cavani bestand auf die Ausführung - und verschoss.

In der Kabine kam es danach fast zu einer Prügelei, Neymar soll später den Verkauf des Rivalen gefordert haben. Vorstandschef Nasser Al-Khelaifi wollte angeblich Cavani das Elfmeter-Vorrecht zugunsten Neymars sogar für eine Million Euro abkaufen, doch der Uru lehnte ab: "Da geht es auch um Würde." Geht es nach Emery, sollen sich die beiden Diven fortan abwechseln, wenn der Ball auf dem Punkt liegt.

Alles läuft nach Plan

Ansonsten läuft bei PSG derzeit alles wie am Schnürchen. Das zuvor ungeschlagene Girondins Bordeaux schossen die Pariser mit Champagner-Fußball aus dem Stadion, dabei durfte neben Neymar, Cavani und dem 180 Millionen Euro teuren Wunderkind Kylian Mbappe auch Weltmeister Julian Draxler wieder von Beginn an spielen. Für die französischen Journalisten war der Ex-Schalker sogar der Spieler des Tages, nicht nur wegen seines traumhaften Volleytores zum 5:1.

Spätestens im Winter dürfte es beim von Scheich-Millionen alimentierten Starensemble allerdings wieder ungemütlich werden. Um nach der Kauforgie im Sommer die Auflagen des Financial Fair Play zu erfüllen, dürfte es einige Abgänge geben.

Ein Verkauf Draxlers steht dabei ebenfalls im Raum wie die Veräußerung des am Samstag nach einer Stunde eingewechselten argentinischen Vize-Weltmeisters Angel Di Maria. Und wie lange Cavani seine Nebenrolle noch akzeptiert, darf ebenfalls mit Spannung beobachtet werden.

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