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Viva sin Agua

Der Bezirk San Andrés Totoltepec ist etwa eine halbe Autostunde von der Innenstadt Mexiko-Stadts entfernt. Hier lebt Maria Remedios gemeinsam mit ihrem Mann, ihren drei erwachsenen Kindern, der Ehefrau ihres Sohnes und ihrem Enkelkind. Das zweistöckige Haus der Familie ist ein Rohbau aus grauen Ziegeln, in das zwar Fenster eingesetzt wurden, das aber wie alle umliegenden Häuser der Gegend nicht an das Wassernetzwerk der Stadt angeschlossen ist.

Während sich die Innenstadt der mexikanischen Hauptstadt auf bereits mehr als 2.000 Metern Höhe befindet, liegt das ländlich wirkende Viertel, in dem die Familie lebt, noch höher und erstreckt sich über einen Berg. Vom Haus der Familie hat man einen guten Blick auf die Innenstadt und die vom Smog umhüllten Hochhäuser. „Dort unten waschen die Menschen ihre Autos und die Gehwege vor ihren Wohnungen mit Wasser aus der Leitung, während wir hier nicht mal einen Zugang zu Wasser haben ", sagt Maria. Der Wasserverbrauch pro Kopf in Mexikos Hauptstadt lag 2018 mit ungefähr 300 Litern pro Tag doppelt so hoch wie in Deutschland...


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