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#BookTok: Wie Lesen auf TikTok zum Trend wurde

Hauptbild* Wie in jeder Leseszene gibt es auch auf #BookTok Codes und Rituale. * Christine Pichler


Der Hashtag #BookTok ist nicht nur zum Player in Literaturbetrieb und Handel geworden, durch Kurzvideos auf der App TikTok finden viele junge Menschen zum Buch: Lesen ist wieder Lifestyle.


Mittlerweile gibt es einige Argumente, die auch Lesende über 25 zu #BookTok locken, jene nicht mehr so kleine Hashtag-Nische innerhalb der Social-Media-Welt von TikTok. Da wird dann eben nicht getanzt oder sonstiger kurzweiliger Unsinn getrieben, sondern - der Name verrät es - gelesen: Die Autorin und „Queen of #BookTok" Colleen Hover gibt dem Feuilleton wichtiger Zeitungen Interviews, im Buchhandel werden mittlerweile ganze Abteilungen sogenannten #BookTok-Büchern gewidmet, und neue Genres wie „Dark Academia" oder „Sad Girl Books", die sich durch eine übergeordnete Ästhetik definieren, sind entstanden.

Wer dem Zeitgeist nachgibt und auf #BookTok nach Lektüreempfehlungen stöbert, dem vergeht aber eventuell die Laune meist schneller wieder, als der Algorithmus sich auf das Leseinteresse einstellen kann. Denn was einem auf #BookTok begegnet, hat allenfalls mit Unterhaltung zu tun und weniger mit Literatur. Neben Bücherregalen (nach welchem System nur sortieren?), witzigen Lesegadgets wie Vasen in Buchform und Unboxing-Videos geht es hier vor allem um Bücher. Nur welche? Gelesen wird hier vor allem Genre-Literatur, wie New Adult mit jungen Erwachsenen als Protagonisten, Romance, Fantasy, manchmal Science-Fiction.

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