Interview
Im BZ-Interview spricht Sophie Passmann über ihre Karriere auf Instagram, männliche Netzwerke und ihre Jugend im Badischen - denn die Slam-Poetin wuchs in Ettenheim auf.
Aufgewachsen in Ettenheim, fiel Sophie Passmann schon als Schülerin durch ihr darstellerisches Talent auf. In der Slam-Poetry-Szene ist sie mittlerweile eine feste Größe. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, moderiert Radiosendungen und schreibt Kolumnen. In unregelmäßigen Abständen ist sie im Fernsehen, mit Beiträgen in Jan Böhmermanns Neo Magazin Royale. Bekannt ist sie auch durch die Sozialen Medien: Auf Instagram erklärt sie jungen Leuten Politik - mit unkonventionellen Mitteln wie Salzstreuern.
BZ: Frau Passmann, Sie posten fast täglich in den Sozialen Netzwerken und behaupten dennoch, Sie seien Herrin über Ihr Handy. Das ist doch Unsinn! Sophie Passmann: Vielleicht rede ich mir das auch schön. Aber anders als viele käme ich im Zwiegespräch nie auf die Idee, kurz meditativ zu gucken, ob das Internet Spannenderes bietet als mein Gegenüber. Außer, ich muss was nachschlagen.
BZ: Bei 44.000 Twitter- und 26.500 Instagram-Followern kriegen Sie doch stets Nachricht. Passmann: Eilmeldungen habe ich ausgestellt, Twitter zeigt mir keine neuen Aktivitäten an, den Facebook-Messenger hab' ich gelöscht. Wenn ich arbeite, blocke ich auf meinem Laptop die Social-Media-Dienste, sodass ich nicht abdriften kann - und ich habe eine Konzentrations-App, damit ich mindestens 25 Minuten am Stück fokussiert bleibe, zumindest in der Theorie. Nur Anrufe und SMS kommen immer durch. Die sind dann entweder von Mama oder meinem Chef.
BZ: Was müssen Sie denn ständig mitteilen? Passmann: Ich will die Leute unterhalten. Ich mag an Social Media, dass die Produktionsschwelle so gering ist. ...