30 Grad im Schatten, 46 Grad in der Krankabine: Die Welt wird wärmer und die Sommer immer heißer. Das trifft Arbeitnehmer:innen, die auf dem Bau, im Kran oder in der Lok ihr Geld verdienen besonders hart. Für sie ist die Situation teils lebensbedrohlich.
Die meisten Leser:innen werden es noch erleben, dass Wien zwischen sechzig und achtzig Hitzetage pro Jahr haben wird. Im Jahr 2050 wird es aller Voraussicht nach soweit sein. Das wird Menschenleben kosten. So wie im „Hitzesommer 2003" - den werden die meisten Leser:innen miterlebt haben. Damals starben alleine in Wien 130 Menschen an den Folgen der Hitze, in ganz Europa sollen es rund 70.000 gewesen sein. Damals gab es in Wien allerdings „nur" 44 Hitzetage. Hat es drei Tage in Folge mehr als dreißig Grad Celsius, steigt die Zahl der Todesfälle in der österreichischen Hauptstadt um 13 Prozent. So grausam nüchtern lässt sich die Klimakatastrophe zusammenfassen.
In Österreich gibt es auf diese Entwicklung bereits erste Reaktionen. So konnten die Sozialpartner eine Hitzefrei-Regelung erstreiten. Auf dem Bau kann ab 32,5 Grad dieser Schutz vor den Temperaturen in Anspruch genommen werden. Die Kosten dafür werden von der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse getragen. Im Jahr 2019 bekamen 39.122 Bauarbeiter:innen aus 5.245 Baubetrieben hitzefrei. Dass es nicht mehr waren, liegt vor allem daran, dass es keinen Rechtsanspruch auf Hitzefrei gibt, wie ihn die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) und die Arbeiterkammer fordern. Die Firmen selbst müssen diese Regelung in Anspruch nehmen.
Dafür muss jedoch der Blick auf die Gefahr durch Hitze geschärft werden. Das Herzinfarkt-Risiko steigt, es kann zu Luftnot kommen, Muskeln verkrampfen sich aufgrund von Flüssigkeits- und Elektrolytmangel. Es drohen Nierenversagen, Durchfall und Erbrechen. Die Konzentrationsfähigkeit lässt spürbar nach, Kopfschmerzen und Schwindel können auftreten. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Gehirnschläge. Darüber hinaus erhöhen sich Aggressivität und Gewaltbereitschaft.
Die größte Gefahr ist aber tatsächlich tödlich. Kommt es zu so einer sogenannten „Denaturierung der Eiweiße", können auch Ärzt:innen nichts mehr machen. Dieser Prozess ist irreversibel. Dabei handelt es sich um die strukturelle Veränderung der Biomoleküle, genauer der Proteinstruktur. Jede:r kennt das Phänomen vom Eierkochen. Das Eiweiß wird immer härter, es wieder flüssig zu bekommen ist unmöglich.
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