Eine Studie des internationalen Dachverbands der Automobilclubs (FIA) kommt in einer Studie zu dem Schluss, dass viele Autofahrer nicht wissen, was ihre Assistenzsysteme eigentlich tut. Das ist aus zwei Gründen problematisch. Erstens ist es gefährlich, wenn sich Fahrer auf eine Funktion verlassen, die ihr Auto vielleicht gar nicht beherrscht. Und zweitens werden viele dieser Assistenzsysteme in Europa bald Pflicht.
Für Heise habe ich mir die Studie der FIA angeschaut. Die Zusammenfassung gibt es in der Geschichte „Im Tal der Ahnungslosen: Studie zu Fahrassistenzsystemen". In der Studie werden insgesamt sechs Fahrassistenzsysteme untersucht. Erschreckend ist, dass je nach Helferlein zwischen 70 und 99 Prozent der Fahrer nicht genau wissen, was das System eigentlich tut.
Hintergrund der neuen Regelungen sind die Unfallstatistiken. Rund 25.000 Tote und 135.000 Verletzte gibt es in der EU pro Jahr. Die Zahlen sinken seit Jahren, weil es immer mehr Sicherheitstechnik gibt. Die EU will diesen Trend beschleunigen. Das hat sie schon einmal 1984 gab es in Deutschland etwa 15.000 Verkehrstote. Dann trat die Gurtpflicht in Kraft und es gab nur noch 9.000 Tote.
Doch die neuen Assistenzsysteme sind nicht mehr so simpel wie Gurt oder Airbag. Die elektronischen Helferlein basieren meist auf Kameras oder Radar-Technologie. Was die Autos aus den gesammelten Daten machen, ist vielen Fahrern aber unklar. Sie wurden von der FIA beispielsweise gefragt, ob ihr Auto bremst, wenn es auf ein Stauende zufährt oder ob das System auch Motorradfahrer erkennt. Mindestens 70 Prozent der Befragten haben ihr Wissen enorm überschätzt.
Das liegt vor allem daran, dass die Hersteller und Händler keinen Wert auf eine Schulung legen. Dazu erklärt das Informationsmaterial meist nur, was die Systeme können. Nicht, was sie nicht können. Außerdem definieren Hersteller die unterschiedlichen Assistenzsysteme anders.
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