Sie suchen Hilfe bei Kräuterkundlern, Schamanen und Wellness-Therapeuten: Menschen, die gar nicht krank sind, sehnen sich nach Genesung. Wo finden sie diese? Und woher kommt der Trend?
Gelbe Blüten an langen Sträuchern lassen ihre Köpfe hängen. „Das ist Johanniskraut und ein gutes Beispiel dafür, was Marketing mit einer Pflanze machen kann", sagt Tash English und berührt sie vorsichtig. Ein Käfer krabbelt ihr über die Hand. „Jeder kennt Johanniskraut als Wirkstoff gegen leichte Depressionen. Weil es Nerven heilt, ist es aber auch ein natürliches Mittel bei Verbrennungen und Wunden."
Die Australierin hat ein Diplom in westlicher Kräutermedizin. In Berlin gründete sie 2013 Avant Garden Life, eine Anlaufstelle für Kräuterkunde, Workshops und Gesundheits-Coachings. Seit zwei Jahren ist aus dem Projekt eine Vollzeitbeschäftigung geworden. In ihrem Garten in Brandenburg und dem angrenzenden Kiefernwald ist sie regelmäßig unterwegs. Aus Kräutern stellt sie Räucherbündel und Salben her, Essenzen und Tinkturen, allesamt Pflege- und Heilmittel. In Workshops nimmt sie Interessierte mit. Und in ihren Coachings gibt sie Tipps, wie man mit Ernährung und Heilmitteln seine körperliche und spirituelle Gesundheit selbst kontrollieren kann.
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