Acht Muslime berichten, wie sie damit umgehen, dass immer wieder Attentate im Namen Allahs verübt werden.
Fatih Kaba, 30 Betreiber einer Friseurkette in Hamburg (Matts Mumme/Der SPIEGEL)
Für mich ist es mittlerweile fast normal geworden, dass irgendwer "Allahu akbar" schreit. Man hört das ja jeden Tag, nicht nur hier in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern. Ich war auch nicht schockiert, als ich von dem Messerangriff im Edeka in Hamburg-Barmbek gehört habe. Ehrlich gesagt, hat es mich sogar kaltgelassen. Ich kannte den Attentäter flüchtig, er hat sich bei uns kurz vorher die Haare schneiden lassen. Für mich war das ein Wahnsinniger, der hat ständig irgendwelche merkwürdigen Sachen gestammelt. Seine Tat macht für mich gar keinen Sinn. Was bringt es einem Menschen, ein Attentat im Edeka zu verüben und einen Unschuldigen zu töten? Und das angeblich im Namen des Islam.
Ich bin selbst Muslim, war in Mekka auf Pilgerreise. Gott sagt, wenn du jemanden tötest, kommst du direkt in die Hölle. "Allahu akbar" kann ja jeder schreien. Es ist schade, dass alle Menschen den Islam für böse halten. Sie sollten wissen, dass unsere Religion gar nicht dazu passt. Meiner Meinung nach sollten wir Muslime deswegen Vorbilder sein. Wir sollten anderen Menschen zeigen, wie der Islam funktioniert, indem wir ihn richtig und öffentlich praktizieren. Und wir sollten andere aufklären. Am besten beginnen wir damit gleich bei unseren Nachbarn.