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Interview

Depression bei Männern - Geschlechtspezifische Unterschiede

Vom 10. bis 18. Oktober findet in München zum vierten Mal die Münchner Woche für Seelische Gesundheit statt. Rund 160 Informationsveranstaltungen und Aktionen sind geplant, Schwerpunkt der Projektwoche sind in diesem Jahr geschlechts- und rollenspezifische Aspekte seelischer Gesundheit. So stehen unter anderem Depressionserkrankungen bei Männern im Fokus. Zwar gelten Männer gemeinhin als weniger anfällig für Depressionen – bei Frauen werden Depressionen zwei- bis dreimal so häufig diagnostiziert –, aber ein Vergleich der Suizidrate zwischen den Geschlechtern macht stutzig. Die ist bei Männern nämlich mindestens dreimal so hoch wie bei Frauen. In einem Vortrag der Gesundheitswoche* vertritt die Münchner Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Anne-Maria Möller-Leimkühler die These, dass Männer genauso häufig an Depressionen erkranken wie Frauen. Da Männer aber andere Symptome zeigen und seltener Psychotherapien in Anspruch nehmen, würden Depressionen bei ihnen oft übersehen. Die MÄA sprachen mit der Sozialwissenschaftlerin über geschlechtsspezifische Unterschiede, über Geschlechterstereotype und über Möglichkeiten, Depressionen bei Männern besser zu erkennen.