Frankfurt - Von Caroline Lang-Dedic - Guildo Horn ist der Schirmherr des inklusiven Filmfestivals „überall dabei" und war am Donnerstagabend im Filmmuseum Frankfurt zu Gast. Der 50-Jährige hat am Rande der Veranstaltung mit regiomelder gesprochen.
Gelassen plaudert der Sänger mit den behinderten Gästen im Foyer des Filmmuseums. Ab und an fährt er sich durch das lichte Haar, er lacht und spricht mit einem deutlichen rheinischen Dialekt. Für ihn ist der unbefangene Umgang mit Menschen mit Behinderung gar nicht so selbstverständlich: „Ich verstehe Menschen, die Probleme haben mit Behinderten umzugehen", sagt er. „Es ist nicht für jeden leicht. Da sind eben auch die Behinderten gefordert, auf die Nicht-Behinderten zuzugehen."
Vorurteile, falsches Verständnis, das sind viele Verhaltensweisen, die das Miteinander schwermachen. Dabei ist auch Horn davon überzeugt, dass Behinderte und Nicht-Behinderte viel voneinander lernen können. „Mit geistig Behinderten kann man unheimlich gut lachen", weiß er zu berichten. „Körperbehinderte können zeigen, dass es manchmal etwas übertrieben ist, in den Spiegel zu schauen und sich über die eigenen Geheimratsecken zu ärgern", sagt Horn der wie immer einen ausgefallenen Anzug trägt. Doch irgendwie ist da gerade wenig von dem blödelnden Schlagerbarden, sondern mehr vom Mensch Horst Köhler, der sich engagiert, für ernste Themen.
Neben seinem Engagement für Behinderte, das auch mit einem Grimme-Preis für seine TV-Show „Guildo und seine Gäste" belohnt wurde, ist Horn weiterhin als Sänger gefragt. „Ich bin immer noch ständig on tour" erzählt er. Außerdem steht er zurzeit als „Riff-Raff" in der „Rocky Horror Picture Show" auf der Bühne. Das schreit irgendwie nach Hans Dampf in allen Gassen. Aber mit Anspruch und Tiefgang, auch wenn der Mann giftgrüne Outfits trägt.