Die SPD-Politikerin Sevim Aydin fordert eine Erinnerungsstätte für Gastarbeiter in Kreuzberg. Ein Experte erklärt, wie so ein Ort aussehen sollte.
International ist der Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg schon lange. Wo früher türkische Supermärkte, Bäckereien und Frühstückscafés waren, passiert man „Coffee Roasters" und eine „Eatery". Es ist aber auch ein politischer Ort: Vor einigen Jahren campierten und protestierten dort Geflüchtete, die abgeschoben werden sollten.
Man könnte fast vergessen, wie es dort nach dem Krieg aussah, als verfallende Häuser mit Einschusslöchern die Straßen säumten. Und man könnte fast vergessen, wer den Bezirk damals wieder aufbaute. „Gastarbeiter haben die Häuser und Läden renoviert, die ansonsten abgerissen worden wären", sagt Sevim Aydin, die Vize-Chefin der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg. Der Ortsteil sei heute nur deshalb so vielfältig, weil Gastarbeiter:innen sich dort niedergelassen hätten. „Aber reden wir dadurch über die Leistung der Gastarbeiter? Eigentlich nicht."
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