Visionärin, Wegbereiterin, Superstar: Loïe Fuller verzauberte in der Belle Époque mit ihrem Serpentinentanz. Der Film „Die Tänzerin“ setzt ihr ein ästhetisches Denkmal.
Ein Show-Star wird eilig von der Bühne getragen, unter Blitzlichtgewitter und Geschrei stürzen Reporter hinterher. Das ist die erste Szene und schon die zweite Finte von „Die Tänzerin". Nach klassischem Muster müsste diese Vorausblende gegen Ende wieder auftauchen, nachdem Marie Louise Fuller aus dem amerikanischen Westen zu einer der bedeutendsten Tänzerinnen der Belle Époque aufgestiegen ist. Dann der Sturz als Show-Down. Aber es kommt anders: Schon nach einem Drittel des Films, nach dem ersten Auftritt in Paris, bricht sie zusammen und dann wieder und dann wieder. Und, übrigens: Mit dem Filmtitel „Die Tänzerin" ist gar nicht Fuller gemeint. (...)