Die Ausstellung "Handwerkswissen - Kulturerbe mit Zukunft", die noch bis einschließlich 17. Mai 2019 im Bildungszentrum der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Regensburg zu sehen ist, zeigt, wie vielfältig Wissen ist. Sie betont die Bedeutung von Körper- und Erfahrungswissen im Handwerk an ausgewählten Beispielen und will die Besucher damit zur Diskussion anregen.
"Im Handwerk gehen Erfahrung und Wissen Hand in Hand", betont der Geschäftsführer der Handwerkskammer Alexander Stahl. Der ständige Wille zur Verbesserung bereits bekannter Arbeitsweisen sei der Motor für Innovationen.
Entstanden ist die Ausstellung im Rahmen des Forschungsprojektes "Objekte der Könner", an dem die Göttinger Institute der Wirtschaftswissenschaften, Volkswirtschaftslehre, Handwerksforschung und Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie sowie das Kölner Institut für Berufsbildung im Handwerk beteiligt waren. Es ging um "Objekte der Könner" im Bereich Lehm- und Orgelbau, um Handwerksobjekte und das Wissen, mit dem sie geschaffen sind, die Problemlösungs- und Zukunftsfähigkeit, die sie verkörpern und die Frage, was die Herstellung solcher Dinge mit den Menschen macht, die sie herstellen.
"Der überwiegende Teil unseres Wissens steckt implizit in unserem Körper. Doch wird die Bedeutung dieses Körperwissens, wie das Beispiel Handwerk belegt, gesellschaftlich sehr unterschätzt", konstatiert Dr. Benjamin W. Schulze, einer der Wissenschaftler und Ausstellungsmacher.
Das Besondere an dem Projekt: Es sollte nicht nur der Wissenschaft dienen, sondern ebenso dem Handwerk. Die Ausstellung beleuchtet über Texte, Objekte und Filme die Bedeutung von Wissen und Können für Handwerk und Gesellschaft. Diese Perspektive auf diese oft unterschätzten Wissensformen soll Wege zu deren gesellschaftlicher Wertschätzung ebnen.
Die Ausstellung, die durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Förderlinie "Die Sprache der Objekte - Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen" gefördert wird, ist zwischen Lüneburg und München an acht Orten zu sehen. Noch bis einschließlich 17. Mai 2019 kann sie im Bildungszentrum in Regensburg von Montag bis Freitag, jeweils zwischen 08:00 und 17:00 Uhr, kostenlos besichtigt werden.
Original