„WOW! Ich kann es kaum glauben, dass ich diesen Monat 67 Stunden online war und es scheint, dass 7634 Menschen mein Profil angesehen haben." Wen haben Meldungen wie diese unter den Statusupdates bei Facebook noch nicht genervt? Besonders, weil es dennoch genug Menschen gibt, die auf solche falschen Anwendungen hereinfallen und diese dann gleich gehäuft auf der Startseite erscheinen.
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Neben dem eben genannten, treten einige dieser Fakes besonders häufig auf. Zum Beispiel Meldungen, bei denen man angeblich ein iPhone oder iPad gratis testen und behalten darf. Erstellt wurden diese aus Werbezwecken, meist ohne Wissen der Hersteller. Dass niemand einfach so ein iPad geschenkt bekommt, sollte klar sein – besonders in Anbetracht der Tatsache, dass Selbiges bei amazon für 779 Euro verkauft wird.
Ähnlich gestaltet es sich mit angeblich kostenlosen Items, Gutscheinen oder Tickets. Durch bloßes Ausfüllen einer Umfrage, soll dem Nutzer ein gratis Flugticket winken. Ist das realistisch? Dennoch klickten Tausende Facebook-User bei Anwendungen mit Titeln wie etwa „Die ersten 10.000 Teilnehmer erhalten eine gratis adidas-Umhängetasche in der Farbe ihrer Wahl" auf „Gefällt mir". Und wunderten sich vermutlich, weshalb die Tasche nie bei ihnen ankam.
Seiten, die einem für das mehrmalige Teilen des Links 500 Credits (eine Art Spielgeld) für Facebook-Spiele versprechen, erwiesen sich als teuerer SMS-Dienst, sehen immer gleich aus und werden dennoch übermäßig häufig angeklickt.
Bereits misstrauisch gewordene Nutzer werden dann mit angeblichen „Facebook-Securities" geködert. Die Anwendungen versprechen, vor dem Klau von Daten zu schützen – tun aber eben dies. Während man bei der angeblichen Freischaltung aufgefordert wird, seine Informationen freizugeben, werden gleichzeitig bereits Freunde informiert, dass sie sich ebenfalls registrieren sollen. Trotz mehr oder weniger seriös wirkendem Aussehen: wieder ein Fake!
Bei Nachrichten, die mit „OMG" oder Ähnlichem beginnen, sollte dem Nutzer ohnehin klar sein, dass diese nicht real sind. Sofern nicht gerade einer der Freunde in „größter Not" ist und dies der Facebook-Gemeinde mit solchen Ausrufen mitteilen will, wird keine seriöse Institution ihre Neuigkeiten mit solchen Worten ankündigen. Klickt man auf die angeblichen Schlagzeilen, wird man meist an Spiele oder Umfragen – bei denen man wieder ein iPad gewinnen kann – weitergeleitet.
Selbst wenn man Chat-Nachrichten von Freunden erhält, sollte man kritisch sein, wenn Floskeln wie „hahaha bist das du?" oder vor allem in nicht-englischsprachigen Ländern „hahaha is this you?" und einen Link enthalten. Die Profile wurden gehackt, Trojaner werden auf diese Art verbreitet. Durch einfaches Nachfragen, worum es sich bei dem Link handle, wäre das Problem gelöst. Durch sofortiges Öffnen, weil man unbedingt sehen will, welch lustiges Foto auf einen wartet, nicht.
Genauso verhält es sich mit angeblichen Hilferufen von Freunden, die auf einsamen Inseln oder sonstigen spektakulären Orten gestrandet sind und Geld brauchen. Was veranlasst Nutzer solche Meldungen zu glauben? Erst recht, wenn der betroffene Freund vermutlich zu dieser Zeit in der Arbeit oder Schule ist. Ist es realistisch, dass er auf dem Weg dorthin versehentlich ohne Geld – aber mit Internetanschluss – an einen weit entfernten Ort verschlagen wurde? Wohl kaum.
Durch Fakes wie diese werden zahlreiche Würmer und Trojaner auf Facebook verbreitet. Aber auch kriminelle Machenschaften finden hier eine Basis. Daten und Geld werden dem Nutzer unrechtens entlockt.
Um das Problem einzuschränken, stellen Online-Dienste wie FakeBusters und Fakersbusted Datenbanken mit Bildergalerien und Links gefälschter Profile und Anwendungen online. Dennoch ist es unumgänglich, dass die Nutzer selbst, Links und Nachrichten kritischer Prüfen und sich nicht gedankenlos ihrer Neugier hingeben.