Das Reisebuchungsportal ab-in-den-urlaub.de präsentierte kürzliche ihre zweite 130-Städte-Studie zum Ticketpreis und Service des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Besonders zur Überraschung der vielen Kritiker kam Regensburg mit der Note 2,1 unter die 28 bestbewerteten Städte. Jede fünfte Stadt konnte nur mit der ernüchternden Note vier ausgezeichnet werden, darunter große Tourismusstädte wie etwa Leipzig und Bonn. 25 Prozent konnten mit den Bestnoten eins und zwei versehen werden, die meisten davon im Süden Deutschlands. So erhielten neben Regensburg auch die bayerischen Städte Erlangen, Nürnberg, München und Augsburg Bestnoten. Getestet wurden sowohl die Kosten für Tickets, als auch der Service und die Touristenfreundlichkeit der Nahverkehrsverbünde. Auffallend ist, dass gerade beim Ticketpreis, der doch immer wieder unter harscher Kritik steht, Regensburg mit der Bestnote „sehr gut" ausgezeichnet werden konnte.
In Anbetracht des in der Stadt zur Verfügung stehenden Einkommens lag der Preis des Tagestickets mit 2 Euro 17 Prozent unter dem Durchschnitt, der des Monatstickets sogar 26 Prozent. Trotz der Preiserhöhung im Vergleich zum Jahr 2010 kann der Regensburger ÖPNV mit dem Siegel „günstig" versehen werden.
Auch im Servicebereich, wie etwa bei den Beschaffungsmöglichkeiten der Tickets, lag Regensburg im oberen Drittel. Lediglich bei der Internationalität musste Regensburg Mängel verbuchen. Weder die Ticketautomaten, noch die Hompage des RVV waren in wenigstens einer weiteren Fremdsprache, was laut ab-in-den-urlaub.de in einer internationalen Welt, wie wir sie heute haben, „unverzeihlich" ist. Hierbei ist jedoch zu bemerken, dass einzig zwei der 130 getesteten Städte mit der Note zwei ausgezeichnet werden konnten.
Der größte Kritikpunkt der Studienleiter liegt allerdings außerhalb der untersuchten Bereiche, nämlich in der Kooperationsbereitschaft der Pressestellen des jeweiligen ÖPNVs. Während 100 Städte Material bereitstellten, verweigerten einige gänzlich Informationen zu Ticketpreisen. Andere glänzten durch Falschaussagen.
Der Regensburger Nahverkehr gehört mit zu den Besten. Vielleicht verstummen dank dieser Studie viele der kritischen Stimmen und das Busfahren in der Stadt wird mit anderen Augen gesehen. Zuletzt bleibt nur zu hoffen, dass sich Regensburg nicht auf seinen Lorbeeren ausruht, sondern weiterhin versucht, auf den vorderen Plätzen mitzumischen und auch die gefundenen Mängel behebt. Möglicherweise steht dann im nächsten Jahr schon eine eins vor dem Komma...