Die Kulturinstitution, die Ausstellungen, Veranstaltungen und andere kulturelle Vorhaben unterstützt, konnte seit ihrer Gründung vor nun mehr 13 Jahren insgesamt 335 Projekte der Kulturschaffenden aus der Region mit mehr als 440.000 Euro fördern und somit einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben Regensburgs leisten.
Seit 2008 verleiht die Kulturstiftung der REWAG auch alle zwei Jahre einen mit 5.000 Euro dotierten Preis für besonders herausragende kulturelle Leistungen. In diesem Jahr ist der Kunstpreis in der Sparte Literatur ausgeschrieben, Bewerbungen sind noch immer möglich. Im vergangenen Jahr konnten neun Projekte gefördert werden, darunter beispielsweise das Tanzprojekt „Interaktionen: two bodies and a third" von Alexandra Karabelas, ein Konzert des Regensburger Jazz-Orchesters zusammen mit dem Trio ELF oder auch die im Frühjahr 2012 im Rahmen des Filmfestes „Heimspiel" stattfindene Georgische Woche. Da besonders junge Menschen in ihrer kulturellen Arbeit bestätigt werden sollen, erhielt auch das Projekt-Seminar Deutsch des St.-Marien-Gymnasiums für einen Literaturabend mit nahmhaften Autoren eine bescheidene Summe.
Besonders nennenswert ist das Projekt des Fotografen Stefan Hanke mit dem Titel „KZ-überlebt". Hanke ist dabei, einen Bildband mit Portraits und Kurzbiografien von Überlebenden der nationalsozialistischen Konzentrationslager zu erstellen.Fast 60 hat er mittlerweile in Deutschland und im Ausland getroffen, eine von ihnen ist Cábovà Milada aus dem tschechischen Lidice. Sie hat die Zerstörung des Ortes hautnah miterlebt, anschließend die Deportation in das KZ Ravensbrück überlebt. Bilder zeigen sie vor den wenigen Resten des vollständig zertrümmerten Ortes. „Die Kulturstiftung war der erste Förderer des Projektes und wurde so für mich auch eine wichtige Motivation und Anerkennung für meine Arbeit", so Hanke in einem Dankschreiben an die REWAG. Der Fotograf möchte mit seinem Werk einen Beitrag zur zukünftigen Bildungsarbeit leisten, zu einer Zeit, wenn ein Großteil der Zeitzeugen bereits nicht mehr auf dieser Welt sein wird. Auch 2012 wird er seine Arbeit fortsetzen, weiter nach Überlebenden suchen, versuchen in ihren Gesichtern die Geschichte zu bannen.
Doch die Arbeit der Stiftung hat auch ihre Schattenseiten. Die Ertragslage ist nach wie vor desaströs, was zur Folge hat, dass in diesem Jahr nur 16.000 Euro für die Förderung von Kulturprojekten zur Verfügung stehen. Von 43 eingereichten Anträgen konnten 2011 nur neun Projekte in das Förderprogramm aufgenommen werden. Angesichts der herausragenden Leistungen, die durch die Unterstützung der Kulturstiftung der REWAG erst möglich gemacht werden, bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Situation in den nächsten Jahren um einges verbessern wird.